Was soll man, vorallem auf dieser Homepage, noch groß zu GENERATION FUCK sagen. Eine Band aus Alfeld/Uslar die es geschafft hat sich aus ihrem Kaff zu „befreien“ und in den vergangenen Jahren um die 300 Konzerte zu spielen. Neben der großartigen Liveshow ließt sich der Rest der Bandgeschichte doch auch ziemlich gut…
Gerade bereiten sie sich auf ihr neues Album vor und presentieren schon einige Stücke live. Ob Sommer-Pop mit „Too Seriously“ oder Circlepitt mit „Helmet“ eines haben diese Songs gemeinsam, sie lassen auf einen weiteren großen Schritt für GENERATION FUCK hoffen… Dieses nahm ich mir zum Anlass mir Sascha (Sänger/Gitarrist) zu schnappen und ihm ein paar Fragen zu stellen. Und los…
Diesen Sommer habt ihr manchmal sogar 3 Festivals an einem Wochenende gespielt, welche markieren da die Höhepunkte und welche waren enttäuschend?
Mit dieser Aussage ist das wichtigste schon zum Ausdruck gebracht. In aller erster Linie war es erst mal mehr als geil überhaupt so viele Festivals spielen zu können. Das die nicht alle gleich laufen ist klar. Enttäuscht werden kann man ja nur, wenn man Erwartungshaltungen aufbaut, die dann nicht erfüllt werden. Da wir auf den Festivals auch in Gegenden gespielt haben, in denen vorher noch nie waren, haben wir uns natürlich über jeden gefreut, der sich unser Konzert angeschaut hat, um so mehr natürlich, über jeden der dadurch auf die Band aufmerksam geworden ist, und sogar eine CD oder ein Shirt oder so mitgenommen hat. Erstaunlicherweise gab es überall (mal mehr mal auch „nur“ 2 oder 3) Leute, die Songs von der Snapshots mitgesungen haben, das ist schon ein sehr geiles Gefühl.
Die Beatsteaks, ihr habt mit ihnen gespielt, sind sie so sympathisch wie ihr Ruf es sagt?
Das ist einfach zu beantworten. Ja! Eine der coolsten Bands mit denen wir je gespielt haben. Null arrogant, super unkompliziert, und sehr, sehr, nett.
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war sicher die Deutschlandtour mit FONZIE, wie war es für euch?
Die Tour war ein Erfolg in jedem Falle, und eine mords Gaudi. Es gab zwei nicht so gut besuchte Konzerte, aber vor allem Bruchsal, natürlich Alfeld und Menningen waren mehr als geil aber auch in Österreich, in Berlin und in Öhringen hatten wir coole Shows und riesen Party mit sau netten Veranstaltern die sich rührend um uns gekümmert haben.
Die neue CD… Auf den Konzerten spielt ihr ja schon einige Songs, aber wie soll es weiter gehen? Man hörte es werde noch poppiger?
Es ist wohl noch ein bisschen früh darüber ausführlich zu sprechen, denn es gibt erst ein paar neue Songs, und erst in den nächsten Wochen und Monaten werden wir uns ausführlich dem schreiben neuer Songs widmen. Ob es poppig wird, oder poppiger wird sich also erst noch zeigen, aber wer uns kennt, wird ahnen, dass es neben melodiösen leiseren Tönen, auch wieder was auf die Mütze gibt 😉
Wir freuen uns auch sehr, die nächste Platte wieder mit Moses Schneider aufzunehmen. Er ist diesmal auch schon in die Entstehung der Songs involviert, wir haben uns zwischen Weihnachten und Neujahr, ein paar Tage gemeinsam im Proberaum eingeschlossen, um an Songs zu arbeiten, aber mehr wird noch nicht verraten…
Wann wird diese CD dann herauskommen? Nicht erst nach so viel verronnener Zeit, wie bei Snapshots vermute ich.
Nun ja, das hoffen wir sehr! Nein in Ernst, die nächste Veröffentlichung wird definitiv nicht so lange auf sich warten lassen… aber auch hier wäre es verfrüht, einen genauen Termin zu benennen, aber sicher erstes Halbjahr 05.
Was erwartet ihr von der näheren Zukunft, euren Touren und dem Album?
Wir tun uns ein bisschen schwer, Erwartungen, oder Pläne zu genau zu formulieren. Wichtig ist, das kein Stillstand entsteht. Wir haben ein sehr gutes Jahr 2004 gehabt.
Wenn sich die Dinge stetig weiterentwickeln, dann ist alles gut.
Frage zum Songwriting, wie entstehen die Songs denn? Schreibt einer allein und wird dann dran gefeilt oder alle zusammen?
Bisher war das sehr unterschiedlich. Es gab Songs die spontan im Proberaum entstanden sind, und es gab Songs die schon (fast) fertig waren, wenn sie jemand vorgestellt hat. Die neuen Songs entstehen quasi von Null, wir schreiben sie zusammen, das ist zeitaufwendig, aber sehr geil!
Euch ist sicher bewusst, dass man eure Mucke nicht wirklich in eine Schublade packen kann. Die einen sagen einfach Punk, die anderen Emo, ihr selbst sagt Sunny*Ass*Punkrock. Aber war es Absicht diese vielen Stile zu vereinen oder kam es einfach über euch?
Wir haben da ehrlich gesagt nichts beabsichtigt, oder so. Ich finde es auch nach wie vor nur natürlich sich nicht nur auf das eine oder das andere zu beschränken. Jeder einzelne bringt ja schon so viele Facetten in das Songwriting ein, und wir wollen auch nichts ausschließen, nur weil es was neues ist, oder wir es noch nie verwendet haben. Scheuklappen fetzen nicht!
Man sieht des öfteren eure Eltern auf Konzerten… Sind sie zufrieden mit dem was ihr macht?
Unser Vater (Rotschers/ und Saschas) ist ja auch Musiker, und schon immer unser härtester Kritiker gewesen. Aber klar sind die beiden stolz auf uns (auch wenn unsere Mutter es nicht so geil findet, wenn wir stagediven oder irgendwo runterspringen, und sich immer Sorgen macht). Und wir sind auf jeden Fall auch super stolz auf die beiden, und freuen uns wenn sie auf Konzerte kommen, und mit uns feiern…
„What’s become of or Dream?“ Was ist den euer Traum, und wie wollt ihr die Welt verändern (“…to change the world)?
…der Song ist ja schon ein paar Tage alt, ich glaube wir haben ihn 1999 geschrieben…und 99 war ein echt wild. Anfang des Jahres kam Hilty in die Band und wir fingen konsequenterweise bei Null an. Ließen vieles auf uns zu kommen, gingen mehr als ausgiebig feiern, und schrieben halt neue Songs. Unter anderem beschäftigte ich mich damals, mit Zukunftsplänen mit meinen, und mit denen anderer.
Leute mit denen man mal viel Zeit verbracht hatte, die man zu kennen glaubte mit denen man über die Zukunft schwelgte und träumte, was man später besser und anders machen wollte. Zu der Zeit formulierte ich nur eine Angst, Dinge die man so hört, wie es läuft nach dem Abi, oder der Lehre… man verstreut in alle Himmelsrichtungen … aus den Augen aus dem Sinn…
Jetzt ist das Lied fast noch aktueller, denn es hat sich bewahrheitet, was man ahnte. Leute verlieren ihre Ziele aus den Augen, ändern aus Bequemlichkeit ihre Meinung oder tun karriereförderliche Dinge auf Kosten ihrer eigenen Authentizität.
Auf der anderen Seite ist es natürlich auch eine Frage an mich selbst. Weiß ich was ich will, steh ich zu dem was ich bin?
…die Welt verändern ist halt so ne Sache, ein recht plakativer Ausspruch… es geht mir dabei eher um das persönliche Umfeld des einzelnen, „die eigene kleine Welt“ als um den ganzen Globus. Denn das ist es was diese Welt letztendlich verändern könnte, wenn jeder einzelne auch nur ein bisschen ehrlicher zu sich und seinem Umfeld wäre, glücklicher mit sich selbst, und damit auch fähiger andere so zu nehmen wie sie halt nun mal sind…