16 – Bridges To Burn

Wer schon dachte, das Maß an Einfallslosigkeit sei voll, als er oder sie den Bandnamen F5 gelesen hat, der hat noch nicht mit 16 gerechnet! Warum, weswegen, tieferer Sinn oder nicht: man weiß es nicht! Aber in gleichem Maße, wie der Name schlicht und simpel erscheint, trifft einen die Musik mit brutaler Härte und völliger Verzweiflung.
Die Band beschreibt in ihren Songs den Selbsthaß, der sie auffrisst, die Texte handeln von Aufgabe, Misserfolg, Qualen und Zweifeln, eben ein typisches Konzept für Doombands, und um so eine handelt es sich auch bei 16. Ein weiteres typisches Merkmal für Doom sind die in der Regel eher mittelmäßigen bis miesen Produktionen (eine der größten und bekanntesten Ausnahmen sind in diesem Sektor Crowbar, die waren aber auch schon immer keine völlig typische Doomband). 16 liegen mit ‚Bridges to burn’ eher im oberen Mittelmaß, aber so richtig gut klingt das nicht. Ein gewisses Maß an Schmutz und Unreinheit gehört aber eben auch dazu, sowie die Bereitschaft des Hörers, sich darauf einzulassen, getreu dem Motto: die Texte sagen ja auch die ganze Zeit, das ich unzulänglich bin, warum sollte die Musik das dann nicht auch sein!
So sehr ich mich normaler Weise an Doom erfreuen kann, auf diesem Album erscheint mir das Leiden und die Selbstaufgabe alles etwas halbherzig. Zu selten trifft man auf gnadenlos verschleppte Parts, die tonnenschwere Last, die sich einem unter normalen Umständen auf die Schultern legen sollte, bleibt aus, vielmehr sitzt man mit einer bestimmten Erwartungshaltung vor den Lautsprechern und harrt aus, das ersehnte Hörerlebnis folgt aber nicht.
Zwar gibt sich die Band alle Mühe, mit teilweise drückenden Melodien und aggressivem Geschrei den Anforderungen gerecht zu werden, aber dabei schießen sie am Ziel vorbei. Nur selten war ein Doomalbum so verträglich und anbiedernd, alles, was mir persönlich in dieser Stilrichtung wichtig ist, wird über den Haufen geworfen, statt dessen bleibt lediglich das negative Stimmungsbild in den Texten und der gewöhnungsbedürftige Klang, bei dem die Gitarren in ihrer kraftvollen Verzerrung auch gerne mal ein wenig 60er-Jahre-mäßig wabern. Eigentlich schade, denn in den Songs steckt definitiv viel Potential, dass die Herren aber leider ungenutzt verpuffen lassen. Wer sich ein eigenes Bild machen möchte, kann dies gerne auf Myspace tun.

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