Crossover steht auf der Klingel, doch beim Eintreten merktman schnell, dass es viele verschiedene Zimmer gibt im „HIGHFLY Haus“. Vergleiche zu finden ist schwer; nach den ersten Durchläufen schwebten mir die H-Blockx und 4Lyn vor, was jedoch irgendwie nicht so ganz treffend ist. Sicherlich auf dem angangs genannten Stil gebaut entdeckt man Schreiparts, emotional und sehr medoliöse Teile und fast moshartige Metalriffs aber eben auch Scratches; demnach ist wohl Crossover“ etwas zu sehr verallgemeinert. Ihre Bandgeschichte führte sie schon mit so mancher großen Band zusammen. So waren sie beispielsweise mit den legendären Dog Eat Dog auf Tour. Aber auch Exilia, Clawfinger, Such a Surge, Die Happy, 4Lyn, Emil Bulls, Juli, Crosscut,Waterdown, Napalm Death, Knorkator etc. sind zu nennen…Mit gut 150 Konzerten auf dem Buckel sind sie zu eine der bekannteren deutschen Crossover (ich nenn es jetzt so, weil sie sich selbst so beschreiben)-Bands. Zurecht wie ich finde!
Nach kurzen halbwegs packendem Intro geht es in „Daily Routine“ gleich zur Sache. Riff, groovige Strophe, man streicht sanft den Sprechgesang, ordentlich Wums und ein potentieller Mitsingrefrain. „I Feel It“ hätte wohl locker auch eine Single werden können… Der Titelsong „It Doesn’t Matter“ besticht geleichermaßen durch hohe Eingängigkeit und ausgeklügeltes Songwriting. Im Refrain, eingeleitet von agressiven Halbgebrüll, glänzen die Melodien. „Hold Back“ beginnt mit einer vielversprechenden Wand aus Gitarre und Druck, enttäuscht aber wenn es zum Refrain geht ein wenig. Kein schlechter Song, eigentlich alles im Lot toll nur der Refrain ist nicht ganz so nett anzuhören wie der Rest der Songs, ist er doch sehr simpel. HIGHFLY zeichnen mehrere Gesangsstimmen aus, was sich natürlich positiv auf das Gesamtbild auswirkt. Für Freunde dieser Musik sind HIGHFLY sicher ein Reinhören wert. Im Endeffekt muss ja doch jeder selbst entscheiden. Ich finds nett.
HIGHFLY, talentiert und somit vielversprechend rocken sie die 5 Songs runter, die durchweg begeistern. Hier und da muss der Garten (man denke an das Haus vom Anfang)noch etwas gesäubert werden, aber im Großen und Ganzen ist das schon ok. Als Appetitmacher für das kommende Album taugt die EP alle mal. Wir sind gespannt.