Da sind sie also wieder. Die 5 Berliner, die den deutschen poppigen Punkrock zu regieren scheinen. Schon bevor das 3. Album auf dem Markt ist hat die 5Bugs-Maschine Fahrt aufgenommen und bereits ein beachtliches Tempo erreicht. Nachdem sie mit „Tomorrow I’ll play god“ Ende 2006 knallhart durchstarteten und zu einer der besten Livebands Deutschlands wurden wird dieses Album weich auf eine große Fanbase fallen und dort für Freude sorgen.
Hier wird wirklich viel richtig gemacht. Alle 13 Songs kommen wie aus dem Lehrbuch, trotzdem sind sie für manche Überraschung gut. Die Marschrute in Richtung Pop-Rock, die sie mit ihrem 2. Album eingeschlagen haben verfolgen sie konsequent und zielstrebig weiter. Ein Song wie „Phantoms“ hätte gut und gerne auch auf dem Vorgänger seinen Platz gefunden. In manchen Momenten laufen sie Gefahr, den Bogen etwas zu überspannen; Eingängigkeit ist leider von Penetranz und Beliebigkeit umzingelt, doch den Mittelweg finden sie fast immer.
Ruhige, fast intime Momente wie in „Wake Me After Midnight“ wollen bei mir jedoch nicht so gut zünden. Nicht jede Emotion ist so vertont, dass man sie Sänger Chris aus der Hand frisst. Um so großartiger die Rock’n Roll Songs. „We Stop At Nothing“ muss man erst einmal toppen, denn hier läuft alles rund. Temporeich, energisch, druckvoll, sehr eingängig und animierend. Das steht ihnen gut zu Gesicht und wird live genauso gut und ehrlich aus ihnen heraus kommen. Hit! Höhepunkt des Albums, weil man hier eben jede Emotion sofort unterschreiben mag.
Die Musik mit anderen Bands zu vergleichen fällt nicht ganz leicht. Zwar könnte die Strophe von „Maybe Tomorrow“ in Teilen 1 zu 1 Greendays „American Idiot“ sei, doch taugt diese Band nicht als Vergleichswert. Die Mischung aus poppigen Melodien von zB Boys Like Girls und die instrumentale Härte ergibt einen Sound der national gesehen am ehesten an die Donots erinnern könnte. Doch dieser Vergleich hinkt… In „Light Up Your Fire“ und „Automatic“ kommt ein quietschiges Keyboard in bester Motion City Soundtrack-Manier zum Einsatz, aber auch dieser Vergleich hällt dem Rest des Albums stand. Im letztgenannten Song kommen auch Freunde von den Pinboys, Not Called Jinx, One Fine Day und Itchy Poopzkid zum (Gesangs-) Einsatz, so kann ich doch noch ein Paar andere Bands nennen. Eine nette Freundschafskiste.
Die Produktion ist erwartungsgemäß ziemlich gut. Die Schlagzeugaufnahme wurde aus dem heimischen eigenen Studio (Daildy Hero Recordings) ausgelagert und greift gut in den Rest. Es drückt wenn es das soll und ist glasklar an ruhigen Stellen die danach verlangen.
Die Bugs werden ihren Weg gehen, das steht fest. Auch Album Nummer 3 wird sie pushen und viele Zuschauer zu den vielen Shows ziehen. Wenn mit diesem Album noch Radio und Fernsehen hinzukommen wäre das keine Überraschung.