Der zweite Full-Length-Release der Kanadier von Alexisonfire, deren Bandname auf den gleichnamigen amerikanischen Stripstar anspielt, ist eine unerwartet gute Steigerung zum Vorgänger von 2003 und mit dem Artwork, welches an Zombie-Comics der 50er erinnert, auf jeden Fall ein Eyecatcher im Plattenregal.Alexisonfire zeigen, inwiefern sich intensivste Emo-Gesänge mit Metal-Gitarren und mit der richtigen Dosis Aggression belasteten Scream-Vocals vereinbaren lassen, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren und ohne sich in die Riege der nunmehr massenhaft existierenden und derzeit ziemlich angesagten „Screamo-Bands“ einzureihen. Kompromisslos tönt „Accidents“ als Einstieg aus den Boxen, ein Song voll von besagten Merkmalen. Der Chorus ist geprägt von eingängigen Singalong-Chören mit teils gefrickelten Gitarren und einer sehr starken Dynamik. Ein Song, welchen man wirklich nur schwer wieder aus dem Gehör bekommt.Tracks wie „It Was Fear Of Myself That Made Me Odd” und „Side Walk When She Walks“ zeigen, dass Alexisonfire durchaus in der Lage sind auch andere, melancholischere Töne anzuschlagen, dabei trotzdem ihre Kantigkeit und ihren Drive nicht einbüßen müssen. Genau dieser Drive ist es auch, welcher den Hörer gerne zu fesseln vermag und sich im Grunde als roter Faden durch das Gesamtwerk zieht.Ohne wiederholtes Abspielen der LP kann sie dem durchschnittlichen Screamo-Kid unter Umständen missfallen, da man im Gegensatz zum Album davor auf etwas weniger Geschrei gesetzt hat und die gesamte Grundstimmung bewusst sphärischer und experimenteller hat ausfallen lassen.Alexisonfire sind vielseitig, individuell und trotzdem zeitgemäß. Mit ausgefeilten Songstrukturen und dem unvergleichbar fiesem Geschrei kann diese Band in vollem Maß überzeugen.