Bakers Dozen zählt zu den dreizehn Bands, die auf dem Streetrock-Sampler zu hören sein werden (siehe Bericht). Mit ‚Sent Down’ bringen sie zeitgleich ihr eigenes Full Length Album auf dem gleichen Label heraus.
Was die vier Briten zu bieten haben, ist schnell zusammengefasst: auf ‚Sent Down’ gibt es 13 Songs, die alle direkt aus dem Leben eines britischen Ghetto-Skinheads erzählen. Lieder, deren Inhalt sich im Großen und Ganzen auf Schlagworte wie „Skinhead unity“ und Straßenkämpfe beschränken, die vom musikalischen Aspekt aber keine großen Leuchten sind. Midtempo-Punksongs, deren Refrains eigentlich immer von einer getragenen Melodiegitarre begleitet werden, an der sich der Gesang langhangelt. Ab und zu überraschen Bakers Dozen noch mit einem Gitarrensolo, das war es dann aber auch.
Auch das gesamte Layout der Scheibe mag keine Begeisterungssprünge bei mir auslösen. Schrifttyp „Old English“ für sämtliche Aussentexte (abgesehen von den Labelinformationen), ein Foto von zwei Händen, die Gitterstäbe umklammern auf der Vorderseite, innen ein Gefängniszaun und hinten ein Bandfoto, das ganze dann in schwarzweiß gehalten: klares nein zum CD-Design. Wenn für dieses Layout mehr als zehn Minuten benötigt wurden, sollte das eine kleine Sensation sein.
Die Band mag für die Skinhead-Bewegung möglicherweise ein wichtiger Dreh-und Angelpunkt sein, aber sie beschränken sich in ihrem Schaffen größtenteils um Parolen reißen, politische Statements abgeben oder einfach nur sozialkritisch beziehungsweise gegen das System aufbegehrend zu sein. Rein musikalisch gibt es keine Aspekte, die rechtfertigen würden, warum Bakers Dozen in irgendeiner Form Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Natürlich können auch hier wieder die Meinungen unterschiedlich sein, aber songseitig und klanglich sind die dreizehn Lieder belanglos.
Sicherlich sprechen die Texte eine ganz andere Sprache, da haben die Jungs wohl den Puls ihrer Szene getroffen. Aber auch hier müssen Abstriche gemacht werden. Die Aussagen der Texte sind wenig bildlich oder gar poetisch, sondern immer direkt. Wer die Kernaussagen der Songs nicht versteht, dem ist nicht mehr zu helfen. Wie dem auch sei: für ein Punkalbum ist Bakers Dozen allenfalls durchschnittlich zu bewerten, und im Endeffekt geht es doch in erster Linie um die Musik, die hier bewertet wird. Wer sich dennoch eines besseren belehren lassen will, kann natürlich auf der Myspace-Page der Band noch die eine oder andere Information zu Bakers Dozen einholen.