Ein Unglück kommt selten allein. Nachdem das Sioen-Album schon nicht wirklich zu begeistern wusste, folgt nun mit BATLORD eine Combo, die es auf völlig andere Art und Weise, nichtsdestotrotz aber genauso effektiv geschafft haben, zumindest an meinem Geschmack vorbeizusegeln. Das in Eigenregie erschienene Werk ‚Music To Be Buried To’ klingt wie der Soundtrack zu einem schlecht gemachten 80er-Jahre-Splatterfilm, klingt nach Garage, nach 60er-Jahre-Rocktechnologie, nach klischee-überfüllten Horrortexten. Eindeutig Geschmackssache.
Wahrlich keine einfache Aufgabe, dieses Album in Worte zu fassen… Dicke Hammond-Orgel-Klänge, röhrende Gitarren, düsterer Gesang, morbide Texte, das ist es im groben, was BATLORD ausmacht. Überraschend ist hingegen, wenn man sich mal anschaut, was der Kopf des ganzen sonst so in seinem künstlerischen Leben vollbracht hat, so kann man von Werbjingles unter anderem für Mazda lesen. Wie dieses dann in Einklang mit einer solchen Debut-CD zu bringen ist, erschließt sich nicht sofort, wird aber durch Frontmann Scorpio damit erklärt, dass gerade hier der Reiz liegen würde, völlig unterschiedliche Dinge zu tun.
In den Songs dreht es sich um Tod, Folter, Horror- und Gruselgeschichten. Das passt sich natürlich hervorragend mit dem Outfit, mit dem BATLORD die Gesellschaft zu schockieren versuchen, eine Mixtur aus Corpsepaint, Marilyn Manson und Rocky Horror Picture Show. Alles zusammen ergibt definitiv ein in sich schlüssiges Paket, allerdings stellt sich halt die Frage, ob etwas derartiges wirklich benötigt wird oder bei irgendjemandem Gefallen findet.
Ebenfalls in dieses Konzept passen im übrigen auch die Konzertkarten, die auf der momentan stattfindenden Tour verteilt werden (es handelt sich dabei um Totenscheine), und wer sich diese absolut skurrile Nummer in den heimischen Plattenschrank stellen will, sollte sich das dann auch keinenfalls live entgehen lassen, zumal das im Moment die unkomplizierteste Möglichkeit darstellt, an eine CD heranzukommen. Nur was für Fans, an allen anderen dürfte dieses Gesamtkunstwerk vorbeiziehen…