Breed 77 – Look At Me Now / Cultura

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde an dieser Stelle das durchaus vorzeigbare Album ‚In My Blood’ von der Spanischen Band BREED 77 vorgestellt. Mit ‚Look At Me Now’ gibt es nun die zweite Single-Auskopplung, die zudem noch mit drei bislang unveröffentlichen Songs aufwarten kann. Neben der also schon bekannten Ballade gibt es eine spanische Version des Longplayer-Openers ‚Petroleo’, das komplett in spanisch gehaltene ‚La Ultima Hora’ sowie eine Coverversion des Cranberries-Klassikers ‚Zombie’.
Abgesehen von ein paar Flamenco-Einwürfen durch Akkustik-Gitarren ist letzterer allerdings nicht so überzeugend wie das Original, zumal die Gesangsleistung von Dolores O`Riordan bei weitem nicht annähernd erreicht werden kann und dies durch teilweise Pressgesang-Parts verschleiert werden soll. Ein mutiger Schritt, einen solchen Song covern zu wollen, aber mit der Umsetzung haben sich BREED 77 keinen großen Gefallen getan.
Viel ansprechender ist da schon ‚La Ultima Hora’, der in gewohnter BREED 77 – Manier aus den Boxen erschallt und für nette Entspannung der Ohrmuscheln sorgt. Sehr schicke Nummer mit ruhiger Strophe und krachendem Refrain.
Im Zuge ihres stetig wachsenden Erfolges haben sich BREED 77 übrigens dazu entschlossen, das Vorgängeralbum ‚Cultura’ wiederzuveröffentlichen. Musikalisch haben die Herren aus Gibraltar auch 2004 bereits interessante Wege verfolgt, und wem ‚In My Blood’ gefallen hat, der sollte sich auch diese Scheibe zulegen, es sei allerdings darauf hingewiesen, dass das Album klanglich nicht ganz an das aktuelle Material heranreicht. Zudem sind die Songs noch nicht ganz so homogen, wie sie auf ‚In My Blood’ wirken. Hier wird viel häufiger klassischer Metal verzapft, dem dann ein Hauch von spanischen Gitarrengeplänkel anhaftet. Das ist zwar auch ein wirklich gutes Album, aber in diesem Fall kann man im direkten Vergleich die Weiterentwicklung von BREED 77 hören und spüren. Nichtsdestotrotz ein gutes Album. Im Mai kommen BREED 77 auf eine Headlinertour durch Deutschland, um dann im Juni auf dem Rock am Ring und Rock im Park kräftig abzuräumen. Das sollte ihnen auch im Handumdrehen gelingen, denn wo wenn nicht auf einem Festival funktioniert diese Musik perfekt?

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