Die Kanadier von BURIED INSIDE haben sich seit ihrem letzten Album vier Jahre Zeit genommen, um jetzt mit ‘Spoils Of Failure’ ein meisterhaftes Werk vorzulegen, das eigentlich mit einem Sattelschlepper hätte angeliefert werden müssen, so schwer liegen die acht Songs auf dem Gemüt.
Musikalisch schwer einzuordnen sind die Jungs eigentlich nicht: doomig angehauchter, epischer Subcore. Letztes Jahr habe ich die Band At The Soundawn aus Italien abgefeiert, und in ähnliche Richtung marschiert auch dieses Werk. BURIED INSIDE geben sich allerdings deutlich weniger vielschichtig, dafür aber in ihrem Schaffen drückender, depressiver und auch eine Spur härter.
Die Produktion von ‚Spoils Of Failure’ passt für dieses Album wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge: eine harte, direkte Klangfarbe machen das Bild aus, das sich einem bietet, kratzig und mit Kanten, aber fett genug, um nicht als Demo oder Eigenproduktion zu wirken. Ein lebendiger Klang, der, wie der Titel der Scheibe auch schon sagt, mit Fehlern behaftet ist, ohne die aber auch nur die halbe Wirkung erzielt werden würde.
Was dem Album gut zu Gesicht gestanden hätte, wäre ein wenig Abwechslung im Gesang, der zwar von der Intensität her durchaus vorzeigbar und äusserst aggressiv ist, auf lange Sicht hin aber etwas eintönig wirkt. Was dem Album des weiteren gut zu Gesicht gestanden hätte, wären einfallsreichere Songtitel. Andererseits: wer merkt sich heutzutage schon noch Songtitel? Da kommt ein „wie findest du VI von der neuen BURIED INSIDE“ doch viel aufrichtiger und ehrlicher rüber.
BURIED INSIDE ist eine Band für Leute, die sich gerne bis ins letzte Detail mit schweren Riffs befassen, die mehrfach ausgeschmückt und variiert werden, durch diese Abänderungen epische Tiefe erlangen, und durch ihren inneren Kern tonnenschwer auf das Gemüt drücken. Definitiv keine Musik für fröhliche Tage, aber wer Frust hat, der wird hier therapiert…