Cancer Bats – Hail Destroyer

CANCER BATS rocken! Und zwar richtig kräftig. Mir fällt auf Anhieb keine Band ein, die annähernd gekonnt weiß, wie man Southern Rock, Metal, Hardcore und Punk zu einem homogenen Ganzen mixt. Hinzu kommt noch ein ähnlich hohes Energieniveau wie bei Death By Stereo, kräftigstes Geschrei mit Emotion in der Stimme, treibende Beats, kurz: alles, was ein gutes Rockalbum benötigt.
Die noch recht junge Band aus Kanada hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2004 den Allerwertesten abgespielt, um sich in der Szene einen Namen zu machen, und spätestens seit dem Debütalbum ‚Birthing The Giant’, welches am 06.06.06 das Licht der Welt erblickte (wie so ca. 1 Mio anderer Metalalben auch, war halt ein tolles Datum), dürfte klar gewesen sein, dass hier mehr als nur eine Band unter vielen ist.
Mit ‚Hail Destroyer’ legen die Herren noch einen Zahn zu. Noch härter, noch melodischer, noch abgefahrener klingt der bunte Stilmix. Die Produktion der Scheibe ist deftig geworden, was allerdings auch nicht wundert, wenn man sich betrachtet, wer hier alles Co-produziert hat: Eric Ratz ( Big Sugar, Theory Of A Dead Man, Billy Talent), Kenny Loung (Billy Talent) sowie Greg Below (Alexisonfire).
Dass sich dann auch noch Ben Kowalewicz von Billy Talent und Wade MacNeil von Alexisonfire als Gastsänger die Ehre geben, kann dieses ansonsten schon perfekte Bild eines ausgewogenen und überraschenden Hardcorealbums nur abrunden. Sagte ich Hardcorealbum? Ich will diese Scheibe eigentlich nicht klassifizieren müssen, denn zu vielschichtig ist hier das musikalische Treiben. Definitiv geht es aber immer nach vorne und immer auf die Zwölf. Auf ‚Hail Destroyer’ wird die meiste Zeit gebrüllt, und hört man sich die gesangliche Leistung bei ‚Deathsmarch’ an, wird auch recht schnell klar, dass das so definitiv die bessere Wahl ist. Das tut der Scheibe aber keinen Abbruch, denn die Stimme von Frontmann Liam Cormier könnte auch so nicht ausdrucksstärker sein.
CANCER BATS schaffen es, trotz insgesamt eher emotionsgeladenen Rocksongs, die stetig nach vorne gehen, durchgängig interessant zu bleiben, denn das Gitarrenriffing befindet sich jenseits des derzeit gängigen Einheitsgedudels. Hier wird nicht strikt nach Akkorden und Melodie getrennt, sondern beide Elemente gehen nahtlos ineinander über, wechseln sich vom Hörer fast ungemerkt ab. Das ist es, was dieser Scheibe ihr hohes Niveau verleiht.
Die Band wird nächste Woche drei Shows in Deutschland abliefern: am 28.05. in Berlin, am 30.05. in Köln und am 31.05. in Herford. Das wäre doch eine günstige Gelegenheit, sich dort die CD zu kaufen, oder etwa nicht?!? Wir wünschen viel Spaß mit den CANCER BATS.

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