Darkest Hour – Deliver Us

Angebermetal! Anders kann man das eigentlich gar nicht mehr nennen, was DARKEST HOUR auf ihrem neuen Meisterwerk darbieten. Schwedischer Deathmetal made in the USA, verfeinert mit leichten Thrashanleihen und einer gehörigen Portion Metalcore.

Technisch brillant zeigt sich die Instrumental-Fraktion, überzeugend, wenn auch nicht sonderlich facettenreich, der Gesang, die Energie der Songs walzt einen vom ersten Track an in Grund und Boden. Mit vielen Melodien und der nötigen Klatsche an der richtigen Stelle haben DARKEST HOUR es mit ‚Deliver Us‘ geschafft, wieder einen draufzusetzen und sich somit von Album zu Album zu steigern. Zugegeben, die Entwicklung geht hin zu mehr Massentauglichkeit, mehr Melodie, aber wer will ihnen das ankreiden? Selbstverständlich hat eine Band das Recht, sich weiterzuentwickeln, und wenn man instrumententechnisch auf einem solch hohen Niveau agiert, dann ist es fast klar, dass dabei dann auch etwas musikalisch anspruchsvolleres heraus kommt.

Die Produktion des Albums ist absolutes Top-Niveau. Wenig überraschend, denn hinter den Reglern saß das unbestrittene Multitalent Devin Townsend. Ein kraftvolles, voluminöses Schlagzeuggewitter, überraschend gut hörbare Bassläufe (diese gehen in den üblichen Metalcore-Produktionen leider viel zu häufig unter), und natürlich druckvolle Gitarren, darüber durchsetzungsfähig der Gesang. Perfekt.

Das, was DARKEST HOUR aber insbesondere auszeichnet, sind die ständig verspielt wirkenden, bis ins kleinste Detail zur Perfektion gebrachten Gitarrenläufe, die nahezu über die gesamte Laufzeit des Albums Melodien präsentieren, die so ausdrucksstark sind, dass sie stellenweise sogar Texte ersetzen könnten.

Es wäre eine Art „Nadel im Heuhaufen suchen“, wenn man nun nach dem besten Song des Albums fragen würde. Zu meinen persönlichen Favoriten zählt aber das auf Myspace vorgestellte ‚Demon(s)’ mit dazu, und dieser Song ist durchaus wegweisend für beträchtliche Teile der restlichen Platte. Wem diese Scheibe nicht schon aufgrund des schicken Covers ins Auge fällt, der sollte gezielt danach im Plattenladen suchen und sich auf alle Fälle sichern. Geiles Ding, Hut ab, volle Punktzahl!

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