Lange musste man auf das Nachfolgealbum warten. Jetzt verlassen DAUGHTRY endlich die Stadt, in der sie sich so lange versteckt haben. Sie sind wohl DIE Rockband neben Nickelback, die in den letzten Jahren für allgemeine Aufmerksamkeit gesorgt hat, und dementsprechend hoch ist die Erwartungshaltung, die man ‚Leave This Town’ gegenüber hat. Ob die hohen Erwartungen erfüllt werden konnten, erfahrt ihr hier.
‚It´s not over’ war der Song, mit dem Chris Daughtry und seine Band den großen Durchbruch hatten. Schon zu diesem Zeitpunkt konnte man eine gewisse Ähnlichkeit zu Nickelback nicht verleugnen. Auf ‚Leave This Town’ greift Chad Kroeger seinem Freund offiziell beim Songwriting unter die Arme.
Auch in Sachen Produktionsqualität muss sich DAUGHTRY nicht hinter dem momentanen Träger der Krone in Sachen „Radio-Rocksongs“ verstecken. Hört man sich die Songs instrumental an, dürfte es bei Nichtkenntnis schwer werden zu entscheiden, ob man sich nun auf ‚Leave This Town’ oder ‚Dark Horse’ befindet, auch wenn beide Alben sicherlich einen individuellen Klang haben.
Mit ‚You don´t belong’, ‚No surprise’ und ‚Everytime you turn around’ brettert uns DAUGHTRY gleich drei Songs um die Ohren, die in kraftvollem Rocksound genau das bieten, was man haben will. Dann folgt eine erste Verschnaufspause…
DAUGHTRY scheint gerne lange durchzuatmen. Nach drei Krachern hat die Band scheinbar schon fast ihr gesamtes Pulver verschossen. Nicht, dass die soften Schmusenummern schlecht wären, aber für ein Rockalbum sind auf der Scheibe entschieden zu wenig Rocksongs enthalten. Mehr als zwei Drittel dieser Scheibe bestehen aus Clean- oder Akkustikgitarren.
Chris Daughtry hat eine charismatische Stimme mit hohem Wiedererkennungswert, die sowohl in den Balladen als auch in den Rocksongs gut zur Geltung kommt. Auf ‚Leave This Town’ baut er auf eine sichere Bank und haut einen Radiohit nach dem anderen raus. Wer DAUGHTRY aber lieber mit pfundigen Gitarren hören will, der wird hier nur eine geringe Ausbeute machen.