Über DEATH BEFORE DISHONOR muss eigentlich nicht mehr viel geschrieben werden. Die Band hat mit ihren letzten zwei Alben mehr als nur eine Duftmarke in der Hardcore-Szene gesetzt, und in über 1000 Livekonzerten konnten sie sich derartig gut aufeinander einspielen, dass das Ergebnis ‚Better ways to die’ eigentlich nur eine logische Konsequenz ist.
Mehrfach weist man darauf hin, dass das neue Album ‚Better ways to die’ das Beste ist, was DEATH BEFORE DISHONOR bislang veröffentlicht haben (was wir im übrigen auch bestätigen können), und dass man sich nicht mehr im typischen Boston Hardcore bewegt, sondern eine Symbiose aus der Punk-Attitüde von Rancid, dem Mitsing-Arbeiterklassen-Zeug der Marke Dropkick Murphys, dem Hardcore-Spirit von Hatebreed und dem Riffing von Slayer geschaffen hat.
Gut gebrüllt, Löwe, aber: ist nicht das Hatebreed-Riffing ebenfalls schon verdammt dicht an manchem Slayer-Song dran? Hat nicht auch Hatebreed den einen oder anderen Singalong? Und hat nicht auch Hatebreed ab und an ein wenig Punk-Feeling in den Songs? Warum ich jetzt auf Hatebreed poche? Ganz einfach: DEATH BEFORE DISHONOR haben schon immer so geklungen, als würden sie Hatebreed-Coversongs spielen, und das hat sich auch auf diesem Album nicht geändert. Das ist auch nicht als negative Kritik zu verstehen, aber wenn die Band behauptet, sie würden eigenständig klingen und vielseitiger sein, dann lügen sie oder verkennen ihren eigenen Sound.
Das ist allerdings auch nicht weiter schlimm, denn einer anderen Band nachzueifern ist durchaus legitim und wurde schon von genug anderen Bands so vollzogen. Genau dadurch sind schon manche Genres entstanden und wurden manche Bands von ihren Nacheiferern „überflügelt“.
Hier ist also die kurze Zusammenfassung zum neuen DEATH BEFORE DISHONOR-Album: die Produktion ist fett, etwa genauso wie beim letzten Album. Die Songs haben immense Durchschlagskraft (etwa wie auf dem letzten Album), textlich sind den Herren auch nicht unbedingt viele neue Dinge eingefallen, über die man singen könnte, und ja, die Songs haben in etwa genau den gleichen Stil und das gleiche Live-Potential wie auf dem Vorgängeralbum. Elf Songs in nicht einmal 25 Minuten ist allerdings ein wenig enttäuschend für eine sogenannte Full Length CD.
Wer DEATH BEFORE DISHONOR bislang leiden konnte, der wird auch weiterhin Gefallen daran finden. Wer allgemein mit Bands wie Hatebreed nicht viel am Hut hat, kann wohl auch weiterhin auf diese Band verzichten, denn: auch wenn sie anderes behaupten, wirklich viel getan hat sich hier nicht. Ist aber auch nicht schlimm, denn die Band spielt schon auf ziemlich hohem Niveau mit!