DEFDUMP aus Luxemburg sind der lebende Beweis dafür, dass die Welt nicht gerecht ist. Wäre sie es nämlich, würde eine so innovative und eigenständige Band nicht auf einem eher kleinen Label wie Winged Skull Records erscheinen, sondern hätten ihren Langzeit-Majordeal sicher in der Tasche und müssten sich keine Gedanken mehr um Verkaufszahlen machen. Ja, das aus dem Zwergstaat stammende Material hat wirklich etwas fürs Ohr zu bieten und stellt so manches US-Release in den Schatten. Geboten wird eine Mixtur aus Post-Hardcore, Chaos und Metalcore, aber immer mit einer eigenständigen Note, und nicht zuletzt durch die häufigen Sattelstellen, den nahe dem Wahnsinn liegenden Vocals von Frontmann Pascal Useldinger und der Tatsache, dass es sich bei ‚This Is Forevermore’ um ein Konzept-Doppelalbum handelt wird klar, dass diese CD nichts alltägliches ist.
Dabei sind DEFDUMP inzwischen schon viel herumgekommen und haben mehrere hundert Konzerte in Europa absolviert, darunter relativ viele als Support von Soulfly, ist deren Sänger Max Cavalera doch bekennender Fan. Durch dieses viele Touren haben sie sich eine ansehnliche Anhängerschaft erarbeitet, die wohl gespannt sein dürfte auf das neue Album. Und das Warten hat sich gelohnt. Die Produktion ist herrlich klar, druckvoll, präzise, direkt. Keine Überproduktion, wie im Metalcoresektor zur Zeit üblich, aber auch nicht mit einer „egal-wie-es-klingt“-Punkallüre. Kraftvolles Drumming trifft auf keifende Gitarren und einen wummernden Bass, der Gesang setzt sich klar durch, ohne zu weit vor dem Geschehen zu stehen.br>
Sollte man versuchen, vergleichbare Bands zu nennen, dann fällt einem dieses nicht ohne Grund schwer, aber am ehesten könnte man The Dillinger Escape Plan und Torn Apart nennen, die auf eine abstruse Art und Weise auf Monumental-Postcore trifft. Aber am besten spricht die Musik für sich selbst, was in Zeiten von Myspace ja auch kein Problem mehr darstellt. Dort kann man sich die Songs ‚You Make Me Say’ und ‚The Things I Love The Most’ anhören, welche einen sehr guten Eindruck des Gesamtklanges dieser Band vermitteln.
Auch das sehr schlichte und dennoch nicht weniger hübsche Cover-Foto soll nicht verschwiegen werden. Ein alles in allem grandioses Album, das sich jeder, der auch nur halbwegs experimentelle Post/Metal/Chaos-Core-Sachen mag, nicht entgehen lassen sollte.