Dass es in letzter Zeit immer häufiger Bands im Metalbereich gegeben hat, bei denen sich eine Frau ans Mikro getraut hat, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Insbesondere im Bereich Deathmetal ist dies immer mehr zum Trend geworden, zumal das weibliche Geschlecht deutlich rauer Kreischen kann, als die Herren der Schöpfung dazu in der Lage wären. Bei DREAMING DEAD ist die Frontfrau zudem noch Songwriterin und Gitarristin. Ein Grund mehr, sich der Sache mal etwas näher anzunehmen.
DREANING DEAD stammen aus Los Angeles, und ihr Deathmetal-Stil ist geprägt von eher thrashigen Vertretern des Genres. Recht häufig habe ich das Gefühl, dass die Songs ebenfalls aus der Feder von Chuck Schuldiner hätten stammen können, wenn auch nicht ganz so filigran zu Werke gegangen wird, aber auch stimmlich ist hier ein Vergleich erlaubt. Es geht hauptsächlich roh und direkt zur Sache, immer kräftig nach vorne schiebend, manchmal dann aber auch mit langsamen Aufbauten, bei denen sich das Gesamtkonstrukt nach und nach steigert, bis man in einem mehr oder weniger gängigen Schema landet, in dem die restlichen Songs auch geschrieben sind.
Die Produktion der Scheibe kann sich durchaus hören lassen, steht aber nicht im gleichen Scheinwerferlicht, wie so manche Überproduktion, die uns in den letzten Monaten zuhauf um die Ohren gebretzelt wurden. Aber seien wir mal ehrlich: Wenn jetzt wirklich jeder ein mordsfettes Soundgewand hätte, keinerlei Fehlgeräusche oder auch nur das kleinste Kratzen in der Stimme wäre, wenn also alles glasklar und superdick aus den Boxen schallen würde, dann hätte man bald solche Scheiben über und würde wieder viel mehr Underground-Material hören wollen. Also seien wir froh, dass dem nicht so ist und sich manche Bands auch mit einem Klang zufrieden geben können, der mehr als ausreichend ist, um druckvoll über die heimische Anlage zu laufen.
Insbesondere das schnelle, melodische Gitarrenriffing könnte DREAMING DEAD eine recht gute Positionierung im Metalbereich einräumen, würde die Band nicht immer wieder mit mittelmäßigen Akkordschiebereien über gehetztem Drumming die Songs unnötig in die Länge ziehen. Ansonsten ist ‚Within One’ allerdings ein wirklich bemerkenswertes Album und für mich ein durchaus gelungener Auftakt ins neue Jahr!