Ganz ganz skurril wird es auf dem Album ‚The Very Air We Breathe’ von DRIVER SIDE IMPACT. Das ganze klingt, als hätte Captain Future eine Emoband gegründet.
Mehr oder weniger ruhige, melodiöse Gitarrenrocksongs treffen auf sphärische Keyboards und den ewig traurigen Emogesang von Frontmann Branden Langhals. Für alle, denen eine kurze, prägnante Beschreibung ausreicht, dürfte die Rezension hiermit erledigt sein. Aber DRIVER SIDE IMPACT haben noch einiges mehr zu bieten, als diese wenigen Zeilen vermuten lassen.
Die Bandgeschichte ist mehr oder weniger der Traum einer jeden Band. Nach Gründung wurde mit dem eigenen Release einer EP der Grundstein gelegt, sich zunächst einen Namen in der Szene zu machen, der nur kurze Zeit später auch zu Victory Records vordringen konnte, und schon war für die Debüt-CD ein namhaftes Label gefunden. Die Produktion dieses erfrischend abwechslungsreich klingenden Werkes lag in den erfahrenen Händen von Emorock-Produzent Sal Villanueva, welcher schon Thursday und Taking Back Sunday traumhafte Sounds verpasst hat. Auf ‚The Very Air We Breathe’ lag der Schwierigkeitsgrad allerdings noch ein wenig höher, denn die durchaus hervorstechenden Keyboardpassagen mussten so in das Gesamtsoundgewand eingebettet werden, dass sie DRIVER SIDE IMPACT zwar ein individuelles, unverkennbares Gesicht verpassen, nicht aber alles andere in den Hintergrund rücken würden.
Dieses ist ihm zugegebener maßen recht gut gelungen. Die altbewährte Kombination 2x Gitarre, Bass und Schlagzeug rockt munter vor sich hin, die Keyboards sorgen für Räume, Klangteppiche und interessante Geräuschkulissen, und mit dem klaren Gesang wird das Gesamtwerk auf ein massentaugliches Niveau zusammengeschnürt, gelegentlich durch leichte Schreie aufgepeppt, die dem Ganzen dann nochmals ein wenig mehr Gefühl und Emotion einhauchen.
Die gesamte Scheibe liegt im tanzbaren MidTempo-Bereich, was leider auch als kleines Manko betrachtet werden muss, denn dadurch plätschert das Album nach einer Weile ein wenig an einem vorbei. Insgesamt sind allerdings sehr viele gute Ideen der Jungs aus Cleveland verarbeitet worden. Mit ‚The Heist’ stellen sie den wohl poppigsten, mit ‚The Artist’ den härtesten Song der Scheibe auf Myspace zur Schau. Der Rest des Albums bewegt sich musikalisch irgendwo dazwischen.