Man hat es nicht leicht an der Spitze, davon wissen FULL BLOWN CHAOS nicht nur ein Lied zu singen, sondern gleich zwölf. ‚Heavy lies the crown’ ist das neue Album betitelt, mit dem sich die Hardcore-Metal-Recken aus New York wieder als eine der besten Pantera-inspirierten Bands der Neuzeit kraftvoll zurückmelden.
Auch wenn es gerade momentan wieder ein wenig anzieht und boomt, sich eher retro-mäßig an Metalbands der frühen Neunziger zu orientieren, so klingt diese Scheibe doch erfrischend unzeitgemäß. Keine Frage, es handelt sich im Großen und Ganzen doch um eine Hardcorescheibe, jedoch sind thrashige Riffs hier an der Tagesordnung. Auch die gesamte Produktion klingt eher wie aus dem Schoße New Orleans´entsprungen. Rockige Gitarrenriffs fallen über einen her, ein wenig ungestüm, jedoch dadurch nicht weniger kraftvoll. Der Gesang ist leicht limitiert und beschränkt sich auf Gebrüll in der Mittellage.
Was die Scheibe so reizvoll macht, ist die recht vielseitige Ausrichtung, was den Gitarrenstil betrifft, und so beginnt gleich der Opener ‚Firefight’ mit einer schnellen Doublebass-Attacke, wechselt dann in ein eher grooviges Feeling, der Refrain dafür mit deutlicher Oldschool-Kante. Im Mittelpart dann ein moshendes Stakkato, was von einem getragenen, metallisch-melodiösem Part abgerundet wird, danach wieder eine Stakkato-Attacke, und fertig ist ein fulminantes erstes Lied, das Lust auf mehr macht. Weiter geht es dann im zweiten Song mit schwedischen Todesbleianleihen, etc.. Wir wollen jetzt nicht jeden einzelnen Song bis ins letzte Detail analysieren, aber die Marschroute dürfte festgelegt sein: immer vorwärts, und zwar immer auf die Zwölf.
Wer sich auf Myspace umschaut, kann dort Songs der neuen Scheibe auf eigene Faust hin sezieren, sich ein paar nette Videos anschauen oder aber die Konzerttermine von FULL BLOWN CHAOS notieren. Die Herren sind von Mitte Oktober bis Mitte November in und um Deutschland unterwegs und schauen in so ziemlich jedem Winkel der Republik mal rein, das sollte man sich also unter Umständen ruhig mal gönnen. Ein Blick auf die beiden „Wall of Death“-Videos aus dem Jahr 2005 lässt erahnen, was auf einen zukommt…
‚Heavy Lies The Crown’ ist sicherlich nicht eine der bestproduziertesten Scheiben des Jahres, bietet keine großartig neuen Ideen und überrascht nicht durch Stilwechsel oder ähnliches, sondern bietet gut gelungenen Extrem-Metalcore, der Laune macht und Live wahrscheinlich Opfer fordern wird. Ein cooles Album ohne Ecken und Kanten also. Wer FULL BLOWN CHAOS bislang mochte, wird auch hieran seine Freude haben.