Good Riddance – My Republic

Good Riddance zählen seit nunmehr 11 Jahren zu einer der festen Größen im Punkrock-Sektor. In dieser Zeit haben die vier Herren aus Santa Cruz nichts anderes getan als zu touren und nahezu jedes Jahr ein neues Album auf den Markt zu schmeißen, und es gibt wohl nur noch wenige Ecken, die sie bisher nicht bereist haben. Die letzten sieben Alben von Good Riddance konnten mich ehrlich gesagt niemals so wirklich begeistern, zu groß war die Konkurrenz in diesem Stil, da man es Songmaterial-mäßig weder mit den Labelkollegen NOFX, noch mit Bad Religion aufnehmen konnte. Good Riddance haben versucht, sich durch Hardcore-Einflüsse in ihren Songs von der großen Masse abzuheben, was ihnen auch geglückt ist. Jetzt, mit ihrem mittlerweile achten Release auf Fat Wreck, können sie auch mich überzeugen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen:
Der Sound und die Produktion sind kräftig. Was da in die Lauscher geht, das hat Hand und Fuß. Gitarre und Bass drücken kräftig über dem Schlagzeug, und der Gesang steht schön im Klangbild drin. Genau dieser Gesang ist es im übrigen auch, der mich am meisten an der Scheibe überrascht. Im Vergleich zu den Vorgängeralben ist hier nochmals eine gewaltige Leistungssteigerung erkennbar. Wo sonst ein leicht rotziges Punkorgan zum tragen kam, sind nun schicke (ich wage es kaum auszusprechen) Emo-Klangqualitäten zu erkennen, obwohl das Album an sich nahezu ein reines Punkrock-Werk ist. Der Hardcore-Einschlag ist raus aus den Songs, es wurde somit Platz gemacht für eine eher rockige Frischzellenkur. Good Riddance klingen auf ihrem Album abgeklärt, spielfreudig und nachdenklich.
Das ist auch ein sehr gutes Stichwort für die Texte. My Republic strotzt nur so vor Kritik an der amerikanischen Politik, mit dem Aufruf, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern den Allerwertesten zu erheben und selbst etwas für eine bessere Zukunft zu tun. Ein zweiter Leitfaden in den Texten ist die Beschreibung des Gefühles, alleine dazustehen. Good Riddance sind also nicht nur hart arbeitende Menschen, sondern zudem noch politisch und sozialkritisch engagiert, was sie unter anderem auch durch die 12:46 Minuten Zusatzmaterial der PETA auf ihrer CD unter Beweis stellen. Zusätzlich gibt es noch drei Live-Videos eines kürzlich in Santa Cruz gespielten Konzerts zu sehen. Die Videoqualität geht in Ordnung in Anbetracht der Tatsache, dass es sich nur um Bonusmaterial handelt.
Wer sich von der neuen Good Riddance-Scheibe ein Bild machen will, kann sich den hitverdächtigen „Darkest Days“ bereits auf Myspace oder auf der Homepage von Fat Wreck anhören. Für Sammler eh ein Pflichtkauf, für Punkrocker meiner Ansicht nach auch.

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