Gwen Stacy – The Life I Know

Für alle, die es nicht wissen: GWEN STACY ist Spidermans erste große Liebe. Wer behauptet, Mary Jane wäre dies, der irrt. Wer dem Film glaubt, dass Mary Jane diejenige gewesen wäre, die der grüne Kobold entführt und von einer Brücke geworfen hat, der liegt falsch. Bei dieser Aktion ist GWEN STACY übrigens gestorben… Soviel zum Comichintergrund dieser neuen Abrissbirne auf Ferret Records.
Dies soll allerdings weder eine Filmkritik zu Spiderman 2 werden, noch eine Comickritik, sondern vielmehr wollen wir uns dem neuen Sternchen am Aggro-Brutalo-Metalcore-Himmel widmen. Auf ‚The life I know’ treffen urgewaltmäßige Stakkato-Riffings auf fieseste Brüllerei, und nur ganz, ganz selten geht dann auch mal die Sonne auf, wenn sich über einem überraschend in Dur erstrahlenden Refrain Cleangesang erhebt. Kennt ihr schon? Weit gefehlt. GWEN STACY klingen eben explizit nicht nach jeder x-beliebigen Emo-Metalcore-Combo. Dadurch, dass sie wirklich sehr vorsichtig mit dem Cleangesang hantieren, bekommen diese paar Songs eine ganz besondere Note, statt, wie es auf vielen anderen Alben der Fall ist, obligatorisch jede Strophe gebrüllt und jeden Refrain gesungen vorzutragen. Genauso heftig ist die Wirkung, die dadurch erzielt wird, dass man scheinbar aggressiv mit Stakkatos anfängt, diese Aggressivität dann mit zusätzlichen Dissonanzen steigert, um dann urplötzlich in melodiöse, teilweise sogar richtig fröhlich klingende Parts zu springen.
Die Produktion der Scheibe kann sich durchaus hören lassen, meiner Ansicht nach fehlt ihr aber noch ein wenig Wumms! Auch, wenn die Songs an sich schon alles niedermähen, was sich ihnen in den Weg stellt, so habe ich doch das Gefühl, dass da noch etwas Luft nach oben ist! Insgesamt ist die Scheibe aber durchweg hörenswert, und im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen schneidet sie auch recht gut ab! Trotzdem hätten insbesondere die Gitarren noch einen Hauch mehr Gain vertragen können. Das Schlagzeug hingegen ballert kräftig los, der Gesang liegt schön im Gesamtsound, und, wie so häufig, der Bass geht ein wenig unter der Wucht der Gitarren verloren. Verantwortlich für diese insgesamt gute bis durchschnittliche Leistung ist übrigens Brian McTernan, der sicherlich dem einen oder anderen schon ein Begriff ist durch seine Arbeiten für Cave In, Snapcase oder Thrice.
Wie vielseitig kompatibel GWEN STACY mit anderen Bands ist, konnten sie auf der Bühne schon mit Bands wie The Devil Wears Prada, Haste The Day oder Scary Kids Scaring Kids beweisen. Wann die liebe Gwen wohl mal Deutschland besucht, steht derzeit leider noch in den Sternen, aber wir sind gespannt und voll guter Hoffnungen, dass dies noch dieses Jahr geschehen wird, eventuell mit einer ähnlichen Kracherband wie Emmure?!?

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