Hero Destroyed – Hero Destroyed

Wieder mal ein Debütalbum (Im Moment erscheint es mir so, als ob es nur noch neue Bands gäbe, keine mehr, die ihr zweites oder gar drittes Album herausbringen. Aber das täuscht bestimmt…) aus den geheiligten Hallen von Relapse Records. Das Label macht Platz für die Stresser-Core-Band HERO DESTROYED. Einfallsreich, wie sie sind, haben sie ihr Debüt einfach nach sich selbst betitelt, da kommt die Message auch gleich viel direkter rüber.
Die Pittsburgher Band ist aus den Überresten von Commit Suicide entstanden und werkelt jetzt in der Kernzusammensetzung seit 2005 unter dem Namen HERO DESTROYED an neuem Material. Ende letzten Jahres dann wurde Relapse Records auf die Band aufmerksam gemacht. Die bis dahin in eigener Regie vertriebene Debüt-CD sollte nun eine internationale Veröffentlichung erfahren. Derweil schreiben die fünf Herrschaften fleißig weiter an neuem Material, was dann auf der ersten Full Length-CD zu Beginn des nächsten Jahres erscheinen soll. Soviel zum Thema Geschichte.
Der Klang der Band lässt sich recht simpel betrachtet als Noisecore bezeichnen, wobei deutliche Unterschiede zu anderen Bands dieses Genres bestehen. HERO DESTROYED schaffen es, das Chaos und die Rohheit dieser Musikrichtung in eingänglichere Strukturen zu verpacken, wodurch alles ein wenig überschaubarer und leichter verständlich wird. Trotz dieser Ordnung wirken die Songs aber weiterhin eher nach Stresser-Manier: nur mit brutaler Gewalt in die Gehörgänge zu bekommen, Riffs, die mit Widerhaken gespickt sind und sich schmerzhaft ins Ohr bohren, Schreigesang, ungerades Drumming, halt alles, was dazu gehört.
Die Aufnahmequalität geht in Ordnung und ist vergleichbar mit anderen Bands, die im selben Metier hausieren gehen. Bei solch kratzigen Gitarrenriffs ist es auch eher egal, wie glatt die Scheibe produziert wurde, hier geht es eher darum, sich mit der Musik vertraut zu machen, denn Freundschaften kann man damit eigentlich nicht schließen. Aber gerade das macht ja das Besondere an Noisecore aus: die absolute Bereitschaft, gerade NICHT leichtverträglich und eingängig zu sein.
Ein durchweg solides Album, das noch ein-zwei Höhepunkte vertragen könnte. Vielleicht regelt sich dies ja dann bei der Zusammenarbeit mit einem richtigen Produzenten fürs Full Length Debüt.

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