Horse The Band – A Natural Death

Ein Traum wird wahr. Endlich werden meine beiden größten Leidenschaften kombiniert: Musik hören und Konsole daddeln… HORSE THE BAND sind die Metalcore-Band für alle Super Marios da draussen, alle Gianna Sisters, Tetrismeister, Arkanoid-Cracks, Wonderboys, Wizzballs und was es nicht sonst noch so gibt.
Klingt krank? Ja, da stimme ich zu! Und genau das tut die Musik auch, wenn auch zugegeben auf eine extrem coole Art und Weise. Mir persönlich war der Begriff ‚Nintendocore’ bislang nicht geläufig, aber es beschreibt durchaus perfekt das, was die Herren aus Californien machen. Hier wird Metalcore-Riffing und Geschrei gepaart mit nervigen Elektrodudeleien als leitendes Motiv und Melodieinstrument. In gleicher Weise, wie diese abstruse Idee gefällt, zerrt es allerdings auch an den Nerven, und man ist schnell an einem Punkt angekommen, wo man denkt, es nicht mehr aushalten zu können. Mein Tipp: kurz durchhalten, einen Augenblick später nämlich ist man bereits dermaßen abgestumpft, dass einem das Gepiepse nicht mehr auf den Senkel geht.
Die ganze Geschichte steht und fällt übrigens mit dieser einen Idee. Kürzt man den Spielkonsolenanteil aus der Musik raus, so bleibt ein eher fades, schon oftmals gehörtes Metalcore-Riffing mit mittelmäßig gutem Shouter übrig, das in der Form keinen Hering mehr vom Teller ziehen würde. Klingt jetzt hart und fies, ist aber so! Trotzdem kann und darf man die Band nicht daran messen, sondern nur an dem Gesamtkonzept. Schließlich interessiert auch niemanden, was bei Bands wie z.B. In Extremo übrig bleiben würde, wenn man denen die Dudelsäcke und andere Pfeifen verbieten würde. Derzeit ist es halt trendy, sich mit irgendeiner abstrusen Idee von der Masse abzuheben!
Alle die es nicht glauben können, hier noch mal schriftlich: die komischen Töne im Hintergrund sind nicht nur Keyboards, sondern tatsächlich auch Gameboys! Springt über euren eigenen Schatten und tut euch die zweifelsohne klanglich schlechten Live-Videos auf Myspace an, um euch von der Energie zu überzeugen, die diese Band auf der Bühne entwickelt, und dann schaut euch auch gleich noch den Videoclip zu ‚New York City’ an, damit auch ihr Zeuge seid von der hässlichsten Band der Welt  !
Ein absolut grenzwertiges Produkt, diese Scheibe, aber irgendwie doch absolut kultig! Auch wenn das Songwriting auf der Schwelle zum Wahnsinn steht, haben die Songs ihre Momente!

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