Mit ihrem bisher dritten Album könnten Hundred reasons einen weiten Schritt nach vorne machen. Mit 11 satten Tracks kommt die CD auf den ersten Blick mit einer guten Länge daher, und die Songs wissen zudem auch noch zu begeistern. Was beim Opener „Broken hands“ anfangs insgesamt eher wie Powerpop über die Boxen rüberkommt, wächst schnell zu etwas größerem heran. So erinnert gleich der folgende Song in seiner Machart eher an ältere Soundgarden-Geschichten, jedoch mit einem ganz eigenen Flair (als hätten ebenjene Emo-Rock gespielt). Der Song „Live fast, die ugly” klingt hierzu im Kontrast eher wie ein Punkcore-Reißer. Die Single-Auskopplung „Feed the fire“ geht dafür sofort in den Fuß, wenn auch nicht sofort ins Ohr: hier wird Musik geboten, die nicht wie der klassische Einheits-Emo-Brei klingt! Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, das die eigentlichen Hits die eher ruhigen, nachdenklich klingenden Songs „This mess“ sowie der letzte Track „Breathe again“ sind! Hundred reasons haben sich mit „Kill your own“ sehr viel einfallen lassen, um sich von anderen Schubladenkollegen abzuheben. Das Konzept geht meiner Ansicht nach voll auf. Wer Lust hat, sich das ganze auch live anzuschauen, hat im Mai Gelegenheit dazu, wo Hundred reasons als Support von Thrice durch Europa touren werden. Wenn es einen Grund geben kann, dass diese Platte nicht durchstartet, dann das eher abschreckend unkonventionelle Cover, die Platte selbst dürfte aber Freunden von Foo Fighters, Thrice und The beautiful mistake zusagen.