Singapur darf ab heute auf der Metal-Landkarte mit einem dicken Fähnchen für Blackmetal gespickt werden. Aus dem Hause Pulverized Records erwarten uns gleich zwei Releases schwarzmetallischem Gedankengutes, die beide puristisch und ohne der Zielsetzung, sich an die Fersen von Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle of Filth zu heften, aufs heftigste nach vorne losstürmen und dabei keinerlei Gefangene machen. Nachdem wir unlängst Infernal Execrator rezensiert haben, folgt nun die Mini-CD von IMPIETY.
Die ebenfalls aus Singapur stammende Band macht jetzt schon seit achtzehn Jahren die Musikwelt mit ihrem Blackmetal unsicher. Dass man in so langer Zeit versteht, wie man mit seinen Instrumenten umzugehen hat, zeigen sie auf ‚Dominator’ recht eindrucksvoll. Auch hier wird munter drauflosgeprügelt, bis die Schwarte kracht. Im Gegensatz zu ihren Labelkollegen wissen IMPIETY allerdings, wann man auch mal vom Tempo gehen muss, um die Songs ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Zudem beschränken sie sich nicht nur auf einfaches Akkordgeschiebe, sondern haben ab und an auch mal eine recht nette Melodie im Gepäck. Wäre ich gehässig und würde einer solchen Band den Blick über den Satanstellerrand zugestehen, dann würde ich nun vom Riffing ganz leichte parallelen zu Cro-Mags ziehen… Das lasse ich aber besser. Ein sich ebenfalls aufdrängender Vergleich, gerade bei der Anfangssequenz von ‚Slaughterror superiority’, wäre mit Deicide.
Wie auch ihre Kollegen von Infernal Execrator haben IMPIETY bei der Aufnahme für Blackmetal-Verhältnisse bewiesen, dass sie durchaus ein HiFi-Gehör besitzen. Im direkten Vergleich dieser beiden Scheiben würde ich insgesamt IMPIETY den Vorzug geben. Das Songwriting ist deutlich interessanter, die Aufnahmequalität ähnelt sich, textlich ist ‚Dominator’ klarer und verständlicher. Was den Grad an Szenetreue betrifft, so schenken sich beide Bands wieder nichts. Auch hier wird mit Massenweise Künstlernamen gewerkelt, von der Aufstellung einer Armee gesprochen, und natürlich Hass und Gewalt im Namen Satans gepredigt. Darüber muss an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden, denn da kann sich jeder vernunftbegabte Mensch seine eigene Meinung zu bilden. ‚Dominator’ ist ein Blackmetal-Album, das zwar klanglich recht ordentlich ist, aber inhaltlich nichts Neues bietet und auch kaum Wiedererkennungswerte besitzt, da hilft auch der Sarcofago-Coversong nicht. Für Zwischendurch aber auf jeden Fall ganz nett. (Darf man bei Blackmetal nett sagen?)