Das System ist altbewährt. J.B.O. setzen auch bei ihrer neu erschienenen EP
’Rock Muzik’ wieder auf Metal meets Ulk. Die fünf Songs, die hier dargeboten werden, dienen als Überbrückung zur nächsten Volllängenrille, das besondere ist eigentlich, dass die Songs nirgendwo sonst erscheinen werden. Also ist auf jeden Fall ein Kaufanreiz gegeben. Klanglich sind die Sachen sehr solide gemacht, wie man es von J.B.O. gewohnt ist.
Das Mischverhältnis zwischen drei neuen eigenen Songs sowie zwei verhohnepiepelten Coverversionen geht auch gerade noch so in Ordnung. Der alte 80er-Hit ‚Pop Music’ wird entsprechend in Rock Muzik umbetitelt und textlich passend verbraten, genauso wie aus Udo Jürgens ‚Griechischem Wein’ der Gassenhauer ‚Fränkisches Bier’ wird. Mit ‚Sie-ben’ wird sowohl bewiesen, dass nicht jedes Lied bis vier oder acht angezählt werden muss, als auch, dass nicht nur der Crazy Frog oder Scatman John schnelle Zungen haben. Die Songs ‚Explizierte Lyrik’ und ‚Ohne mir’ thematisieren beide irgendwie die Verkommenheit dieser Gesellschaft, die irgendwo zwischen Big Brother und dem Jamba-Sparabo dahinvegetiert, aber jeweils auf ihre ganz eigene Art und Weise, mal swingend, mal Pseudo-Hiphop-mäßig, aber immer rockend!
Sei es, wie es sei: J.B.O. sind sicherlich nicht jedermanns Sache, dafür bieten die Jungs aber spaßiges Metal, das in erster Linie partytauglich ist und da dann auch Leute ansprechen kann, die normalerweise keine harten Gitarrenrocksachen hören… Live sind J.B.O. einfach eine mitreißende Macht, deren Charme sich niemand entziehen kann, und somit können wir gespannt auf die im Dezember stattfindenden Kozerte der Verteidiger des wahren Blödsinns warten. Staubt schon mal eure schwarz-rosa-goldenen Flecktarnhosen ab und freut euch auf die Wintertour, und nebenbei kann man dann die Texte des Appetizers lernen.