Kaddisfly – Set Sail The Prairie

Ich scheue mich nicht zu zugeben, dass diese Rezension ein schwerer Brocken für mich war. Immer, wenn ich KADDISFLY in meinen CD-Player rotieren ließ war ich in meiner Meinung hin und her gerissen. Mal stachen mir tolle, vor allem in der Ausführungen einwandfreie, Gesangsmelodien ins Auge – oder besser ins Ohr – jedoch kann sich der positive Eindruck nicht halten, nicht über die gesamte Albumlänge. Dazu wird zu oft weichgekocht, zu einheitlich rockig gepoppt. Die Amis sind eine dieser fast niedlichen, Emopopbands, von denen es nun wirklich zu wenige gibt. Dementsprechend schwierig ist es aus dieser Fülle herauszustechen. Man kann schon sagen, dass KADDISFLY bemüht sind, der am hellsten funkelnde Stern and diesem Himmel sind sie nicht. Von Konkurrenten á la Waking Ashland werden sie noch in den Schatten gestellt. Piano, schöne Gitarren, treibendes, aber nie aneckendes Schlagzeug, soweit so gut die Standartbesetzung. Besonders werden KADDISFLY durch ihre Stimme, dessen Variabilität bestechend hoch ist. Sowohl die höchste Kopfstimme, als auch groovige Tieflagen sind zuhören; auf beachtlichem Niveau. Leider fällt diese Besonderheit mit der Zeit ein wenig auf die Nerven, so dass man sich, wie man es von dieser Musik eigentlich erwartet, nicht durchgehend entspannt hinlegen kann. Hits sind auf diesem Album auf grund des relativ ähnlichen Niveaus schwer festzumachen. „Junio: Campfire“ könnte ein solcher sein, genauso das leichtherzig groovige „July: Waves“ mit verliebtem „jadijadija“-Trällereien. .Besonders ist sicherlich das Akustik-Intro „Summer Soltris“, was zum einen mit 1:32 nur von „Winter Soltris“ unterboten wird, dieses aber bei weitem übertifft. An keiner anderen Stelle sind sie ihren Kollegen von Waking Ashland so nah wie bei Trach1 dieser CD. Man merkt es an den Titel, es geht um Jahreszeiten, Monate, etc. Passend zum außergewöhnlichen, sehr künstlerischen Artwork. Ich muss also einräumen, dass dieses Album für Fans dieser Musikrichtung durchaus empfehlenswert ist. Auch wenn es nicht besonders heraussticht, hohes Niveau hat es, und negativ fällt es nicht wirklich auf.

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