Lokurah – When The End Comes

Hierzulande ist der Name LOKURAH wohl noch eher unbekannt, denn bislang hat es die Band aus Paris erst auf eine 3-Song-EP gebracht. Ihr Musikstil könnte als eine Art Neo-Thrash bezeichnet werden, was dann aber insgesamt nichts anderes ist als der Versuch eines MachineHead-Klonens. Wie erfolgreich sie damit auf ihrer ersten Volllängen-CD sind, erfahrt ihr hier.
Der erste Höreindruck ist zunächst einmal positiv. Die Jungs krachen kräftig los, die Gitarren haben satten Druck, und auch stimmlich macht LOKURAH erstmal einen ordentlichen Eindruck. Was aber gleich von der ersten Sekunde an beginnt zu nerven, ist die unmenschlich laut abgemischte Snaredrum, die im Gesamtklang völlig dominant ist. Man muss schon „betriebsblind“ oder Liebhaber dieses Klangs sein, um dass beim Endmix überhört zu haben. Aber egal, wir sprechen hier mal von einem Folgefehler (der allerdings gewaltig beim Genuss der restlichen CD stört).
Die Songs selbst bieten Thrashmetal mit kräftigen Metalcore-Anleihen, bleiben aber größtenteils eher im rhythmischen Bereich aktiv. Nur selten ziert mal eine Melodie das ansonsten recht gefällige Stakkato-Riffing. Hier wird aber auch mit eher bekannten Mitteln gekocht, wirklich überraschend neue Ideen gibt es nicht zu hören. Von der technischen Seite her ist hier aber alles grundsolide, man übernimmt sich nicht mit anspruchsvollen Dingen, denn schließlich kann man auch mit einfacheren Mitteln losbrettern.
Genau hier ist dann auch das neben der Snaredrum größte Manko dieser Scheibe gelegen: LOKURAH kennen nur zwei Arten, wie sie ihre Songs gestalten: entweder Vollgas oder aus! Das gesamte Album ballert einem mit gleich bleibender Intensität um die Ohren, bietet kaum Varianz und verliert somit leider auch recht schnell an Reiz. Wieder einmal eine dieser Scheiben, wo man sich denkt, dass manchmal eben weniger doch mehr ist: hier oder da mal ein wenig Zeit nehmen, um auch mal etwas ruhiger an die Sache heran zu gehen, und schon hätte man ein viel breiteres Spektrum abgedeckt, deutlichere (bzw. überhaupt erstmal irgendwelche) Kontraste setzen können und damit dann auch mal einen Höhepunkt herauskitzeln können.
Wie dem auch sei: der Gesamteindruck dieser Scheibe ist eher positiv und weiß kurzfristig (und auch gerne häufiger) zu gefallen, nur dauerhaft am Stück wird das ganze ein wenig zäh. Beim nächsten mal achten die Franzosen bestimmt darauf.

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