Gebürtig kommt Caterina Barbieri aus Italien. Heute ist sie als MISSINCAT in Berlin beheimatet. Der Infotext strapaziert beinahe den weitläufigen Vergleich zu Macgyver. So ganz unpassend ist dies auch nicht, schließlich macht sie aus wenig viel: Erlesene, ruhige Instrumente (sie spiet sie sogar selbst) und ihre schöne, einfühlsame Stimme, fertig ist das Album.An TEGAN & SARA kam man in letzter Zeit nicht wirklich vorbei. Zumindest was alternative Popmusik angeht haben sie deutliche Maßstäbe gesetzt. In eine ähnliche Kerbe schlägt MISSINCAT. Ohne elektronische Tendenzen, mit längeren Haaren und wesentlich rudimentärer. Doch kein Stück weniger verletzlich, schüchtern und einfühlsam. Diese Singer-Songwriter Attitüde berührt von Haus aus natürlich um einiges schneller und mehr als „herkömmliche“ Musik, doch Caterina hält es über die komplette Albumlänge durch. Man muss schon damit rechnen, dass sich diese „Stille“ nicht über alle 12 Songs als spannend und fesselnd erstreckt, doch da gerade mal 4 Songs die 3-Minuten knacken kommt innerhalb der Songs schonmal keine Langeweile auf. Bei so wenigen stilistischen Ausbrüchen ist es schwer Hits oder Ausfälle festzumachen. „If I could change the end“ beispielsweise bleibt zumindest schnell und lange im Ohr.Alles in allem also ein liebes Album. Niemand wird sich hier auf den Schlips getreten fühlen, doch wahrscheinlich genauso wenige vollen Herzens mitsingen. Was nicht heißt, dass man sich in dem ein oder anderen Song wiederfindet. In jedem Fall verspüre ich nach dem Hören der CD das Bedürfnis diese Caterina kennen zu lernen, denn hinter solch liebevollen Songs kann sich nur ein ebensolcher Mensch verbergen.