Moros Eros – I Saw The Devil Last Night And Now The Sun Shines Bright

Ein markanter Punkt dieser Band besteht darin, dass sie die absoluten Exoten auf Victory Records sind. Zwischen den ganzen Trendbands findet man also jetzt eine, die es so gar nicht auf Massentauglichkeit abgesehen haben kann. „I Saw The Devil Last Night…” ist ein kompliziertes Album. Verkantete Rhythmen treffen auf poppige Gesangspassagen. Eine interessante, wenn auch anstrengende Mischung. Schwere Kost, die es irgendwie doch schafft (ja, peitscht mich für dieses Wort aus) catchy zu sein.Wenn es diesen Begriff gibt, bin ich geneigt es als ProgPop zu bezeichnen. 4 Jungs, die Bock haben, machen das, was sie wollen, aus dem Bauch heraus und von nichts und niemandem beeinflusst. Schon eine bemerkenswerte Eigenschaft, die man viel zu selten findet. Pluspunkt.Die Instrumentalisierung ist mit Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug normal, die Musik puristisch, minimalistisch angehaucht, aber keines Falls simpel, im Gegenteil, es handelt sich um talentierte und versierte Musiker. Die Keyboards erinnern in ihrer fiepsigen Art etwas an Motion City Soundtrack, der Rest ist irgendwas zwischen den White Stripes und Mars Volta. Tanzbar ist diese Mischung irgendwie auch, meiner Meinung nach aber zu kompliziert und nicht eingängig genug für die alternativen Dancefloors…Bei einer solchen Vertracktheit fällt es natürlich schwer; MySpace empfielt hier „Today is the day“ und „Satan has a heart of gold“, kann man unterschreiben, aber eben so gut durch andere Songs des Albums ersetzen. MOROS EROS sind also, wie eingangs erwähnt, Exoten. Nicht nur auf ihrem Label, sondern auch in der aktuellen Musikszene. Das wirkt erfrischend, verkauft sich aber wahrscheinlich nicht so gut. Sympathisch, aber schwer zu knacken.

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