My Minds Weapon – The Carrion Sky

MY MINDS WEAPON ist eine noch recht junge Band aus England. Hört man sich ihr Debütalbum ‚The Carrion Sky’ allerdings genauer an, so stellt man dies automatisch in Frage. Nicht, dass sie aus England kommen, sondern dass es sich hierbei um eine junge, neue Band und deren Debüt handeln soll. Musikalisch irgendwo zwischen Metalcore und modernen Metalsachen, teilweise rhythmisch vertrackt wie Meshuggah, aber mit weitaus harmonischeren Melodien gespickt, gräbt sich dieses Album mühelos durch 10 atemberaubende Tracks.
Dass ich an dem Album Gefallen gefunden habe, dürfte wohl jetzt schon klar sein. ‚The Carrion Sky’ ist ein richtig harter Brocken, der es dabei nicht nötig hat, auf kellertief gestimmte Gitarren zurückzugreifen (sie sind zwar in irgendeiner Dropped-Stimmung, aber nicht bis an die Schmerzgrenze), keine Dissonanzangriffe auf die Ohren sind nötig, um Aggressivität aufzubauen. MY MINDS WEAPON bedienen sich lieber bei den alten Tricks, um harte Musik zu machen: gute Riffs schreiben! Wenn ich in der Einleitung schon von Meshuggah sprach, so darf zu Vergleichszwecken auch auf gar keinen Fall Fear Factory fehlen, denn nicht nur die Strukturen, wie die Songs aufgebaut sind, haben Parallelen, sondern auch das Geschrei von Ben Timpson hat Ähnlichkeit zu Burton C. Bells Arbeit auf deren Debüt ‚Soul Of A New Machine’. Sobald es dann zu klarem Gesang wechselt, sieht es dann etwas anders aus: gemein haben dann beide, dass stimmlich (noch) nicht wirklich rühmliche Leistung erbracht wird, aber MY MINDS WEAPONs Frontmann Ben hat eine markante Stimme, die man recht gut wieder erkennen kann.
Die Band punktet aber in erster Linie auf dem perfekten Zusammenspiel der Gitarristen miteinander sowie mit dem Schlagzeug. Wuchtig und präzise wird hier auf den Punkt gespielt, dazu gibt es dann immer mal wieder hübsche Melodien, die weit ab von den gängigen Metalcore – und Emotrends liegen, aber an Effektivität diesen in nichts nachstehen. An anderer Stelle wird dann wieder mit breiten Klangteppichen gearbeitet, um dann wieder fast schon progressiv anzumuten. Hier ist viel Kreativität im Spiel, viel technisches Können, und nicht zuletzt auch der Mut, mal etwas Neues auszuprobieren.
Dieses Konzept zahlt sich nicht nur auf dieser Debüt-CD aus, sonder hat der Band auch schon live gute Dienste erwiesen, was man im Vorprogramm von Bands wie As I Lay Dying, Alexisonfire, Misery Signals oder Bleeding Through bereits sehen konnte. Durch ihre UK-Tour mit Cryforsilence sind sie obendrein an einen Platz auf der Taste Of Chaos-Tour gekommen. Bleibt zu hoffen, dass MY MINDS WEAPON auch den Weg nach Deutschland finden und uns hierzulande in den Clubs einheizen werden. Überzeugt euch selbst, was die Band drauf hat. Auf ihrer Myspace-Seite zeigen sie großzügige vier Songs ihres Albums.

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