Never Heard Of It – 11 Days

Da sind sie also jetzt: Die Indie-Helden aus Amiland, die die DIY Philosophie zelebrieren wie nur wenige. Wer kann schon von sich behaupten über 120 000 Tonträger verkauft zu haben, ohne einer dicken Plattenfirma „unterworfen“ zu sein? NEVER HEARD OF IT kann dieses und ihr aktuelles Album „11 days“ zeigt, dass sie mehr können als nur die Untergrundflage zu schwenken. Sie liegen zwar musikalisch in der Cali-Pop-Punkrockschublade, werden, in dieser zweifels ohne sehr vollen, aber keines Falls verkramt. Sprich: NHOI machen Musik, die man von vielen Bands gewohnt ist, können dieser aber so ihren Stempel aufdrücken, dass sie nicht in der Belanglosigkeit untergeht.

Jeder der 11 Songs ein potentieller Hit für sich; im Ganzen ein rundes Gesamtalbum! Keine Ausfälle dafür Sing-Along-Refrains am Fließband. Die Produktion ist absolut solide. Klar kommen die Gitarren, das Schlagzeug zieht voraus und die Stimme des kleinen Sängers Davin Dellosa ist Genretypisch, ohne aber dabei Verwechslungen zu riskieren.
Oft weisen ja poppige Punkrockscheiben einen eher mäßigen Abwechslungsfaktor vor, nicht so „11 days“; man kann es im Ganzen hören, auch gern öfter hinter einander, vorausgesetzt man hält es aus, sich so lange von Fröhlichkeit umgeben zu fühlen, aber warum sollte man da etwas gegen haben? Täte den vielen Miesepetern mal gut… 😉 Auf einzelne Songs einzugehen ist fast unnötig, da wäre zum Beispiel aber die wohl beste Stelle des Albums: „I’ll change for now“ dem wohl heißesten Hit der Sommerplatte. Aber es wäre schon wieder den anderen Songs gegenüber unfair (wenn man Tracks gegenüber unfair sein kann) sie als weniger gut zu bezeichnen, Unterschiede in der Qualität sind kaum zu finden.
Ein fröhliches Album also, von dem man (wie auch Frau) gern durch den Sommer geleiten lässt. Bald werden wohl nicht mehr so viele behaupten können, noch nie etwas von den 5 Amerikanern gehört zu haben…

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