Nightshade – The Beginning Of Eradication

Deathcore (ping-ping-ping 100 Szenepunkte auf dem Dave-Zähler)! NIGHTSHADE kommen aus Frankreich, klingen aber irgendwie nicht sehr europäisch. Qualitativ braucht man sich spielerisch vor Genre-Kollegen kaum verstecken, und was hier zwischen diversen Mosh-Riffings hervorblitzt, klingt wie eine Frischzellenkur von Cannibal Corpse´s ‚The Bleeding’.
Hier wird gequitscht, schrill geplärrt, obligatorische Tapping-Riffs, um das Stakkato aufzumotzen, eben genau das, was man sich eigentlich auch schon vorgestellt hat. Aber NIGHTSHADE machen ihre Sache dabei überzeugend und gut. Zumindest spielerisch. Klanglich könnte das Album (was aber keinesfalls schlecht klingt) noch ein wenig mehr Pfund vertragen. Alles in allem ist die gesamte Aufnahme recht höhenlastig, und besonders, wenn man die Lautstärke eher gering hält, fällt auf, dass der Gesamtmix wohl bei deutlich mehr Dezibel stattgefunden hat.
Wir springen also über unseren eigenen Schatten und drehen die Anlage entsprechend lauter. Je weiter die Lautstärkenanzeige nach oben klettert, desto besser klingt das Gesamtprodukt, bis ein kritischer Punkt erreicht wird, wo alles weitere nur noch schmerzt. Da das aber weit über den gewöhnlichen Hörgewohnheiten liegt, ist das nicht allzu schlimm.
Dass hier eine Band ihr Debütalbum veröffentlicht, die Klasse hat, zeigt alleine schon die Tatsache, dass sie, auch ohne eine CD veröffentlicht zu haben, als Support von Bring Me The Horizon gerade erst von einer Tour zurückgekehrt sind, zwischendurch mal eben die CD herausbringen, und dann gleich wieder auf Tour in Europa unterwegs sind. Das beweist ein weiteres mal, dass man, wenn man sich durchsetzen will, viel und häufig auf Bühnen stehen muss, denn nur dort kann man ein Publikum nicht nur überzeugen von der eigenen Qualität, sondern obendrein noch faszinieren.
NIGHTSHADE braten uns eine Deathcore-Pfanne um die Ohren, die in keinster Weise nach „fromage“ klingt, sondern von der ersten bis zur letzten Sekunde zu begeistern weiß, solange man sich mit dem etwas höhenlastigen Sound anfreunden kann. Schaut euch die Sache am besten auf Myspace an und bildet euch euer eigenes Urteil.

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