Parties Break Hearts – Life Is Too Short To Dance With Ugly People

Was für ein Titel. Viele werden beipflichten, dass das Leben wirklich zu kurz zum Tanzen mit hässlichen Menschen ist, abgesehen von den Angesprochenen natürlich. Doch die vier Jungs, die sich hinter PBH verbergen, haben auch leicht reden…sehen sie doch recht adrett aus. Sie jedoch aufgrund ihres Aussehens, des Bandnamens, des Albumtitels und des entsprechende Covers ungehört in die Emo-Ecke zu stecken, wäre ein fataler Fehler. Hier geht es um Rock und um nichts anderes.

Entgegen jeder Vermutung kommt das Quartett aus dem beschaulichen Bern und diese Erkenntnis widerspricht jedem Klischee, welches man als Norddeutscher von unseren Brüdern im Süden mit sich herumträgt. Denn PBH riechen nach großer, weiter Rockwelt. Das hat sich mittlerweile auch bis zum Kerrang! herumgesprochen.

Die Band selbst nennt Größen wie STORY OF THE YEAR, LOST PROPHETS oder JIMMY EAT WORLD als Einflüsse. So sehr diese Vergleiche vom Hörer nachvollziehbar erkannt werden können, so wenig tragen sie zum Verständnis der Schweizer bei, die durchaus ihre Eigenständigkeit besitzen und sich höchstens inspirieren lassen ohne dabei ein Plagiat zu sein und sich auch nicht an einer vermeidlichen Schnittmenge der oben genannten Referenzen bewegen. Ja, PBH bieten independenten Rock ohne großen Mainstream-Ambitionen, mit einigen Ecken und Kanten und einem nicht zu verneinenden Gespür für Melodie, jedoch besitzen sie (noch) nicht den Drive von STORY OF THE YEAR, die Epik von LOST PROPHETS oder die feinfühlige Vielschichtigkeit von JIMMY EAT WORLD.

Dies mag sicherlich auch an der etwas flachen Produktion liegen, die zwar dennoch mehr als ordentlich ist und mit einem besseren Demo auch rein gar nichts zu tun hat, allerdings auch nichts mit Klangerlebnissen Marke „Page Avenue“, „Start Something“ oder „Bleed American“. Demzufolge müssen sich die vier Schweizer überlegen, wohin ihre Entwicklung – die positiv verlaufen dürfte – beim Zweitwerk gehen sollte…und meine subjektive Empfehlung lautet, so sehr ich auch das aggressive „Fake as you“ als einzelnen Song schätze: weg mit den Elementen, die zeigen sollen, dass man auch „böse“ sein kann. Andere sind viel böser. Stattdessen mehr Größe, mehr Weite, mehr Epik, schlichtweg mehr Rock.

Doch da die Zukunft ungewiss und ungeschrieben ist, bleibt im Hier und Jetzt mit Hochachtung festzustellen, dass PBH ein beachtliches Debüt vorgelegt haben. Und das sollte gefeiert werden. Hoffentlich sind die hässlichen Menschen von der Tanzfläche verschwunden. Für die hat man schließlich keine Zeit.

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