Gerade erst haben wir bekannt geben können, dass die Tour von The Gaslight Anthem bereits ausverkauft ist. Nun widmen wir uns der Supportband POLAR BEAR CLUB. Die haben bei Bridge Nine ein neues Zuhause gefunden. Mit ihrer Scheibe ‚Sometimes things just disappear’ klingen sie entgegen den Vermutungen in Bezug auf ihren Namen keineswegs frostig oder gar brummig wie ein Bär, sondern rocken fröhlich (das scheint im übrigen auch ein elementar wichtiger Punkt für die Band zu sein) drauf los.
Hier wird mit Spaß an der Sache gearbeitet, das wird ganz schnell klar. Melodiöse Gitarrenriffings mit sofort in die Beine gehenden Beats, dazu ein kraftvoller, ebenfalls melodiöser, aber trotzdem geschriener Gesang und ein Bass, der ins Mark geht. Sofort fallen mir als Parallele Tribute To Nothing ein, die vom Stil her eine recht ähnliche Schiene fahren. Gedanklichen Diebstahl findet man allerdings nicht, dafür sind die beiden Bands dann doch zu unterschiedlich, und auch die Tatsache, dass POLAR BEAR CLUB aus Syracuse stammen, spricht eher für zufällig identische Klangfarben.
Kein Zufall hingegen ist, dass Bridge Nine sich mal wieder einen dicken Act an Land gezogen hat. Das Label hat nicht nur den Mut, immer mal wieder etwas Aussergewöhnliches mit ins Programm zu nehmen, sondern in der Regel ein gutes Gespür für hitverdächtige Bands.
Was dem Album ein wenig fehlt, sind die Höhepunkte. Zwar sind die Songs allesamt auf einem wirklich gefälligem und hohen Niveau, nach einer gewissen Zeit ist das Schema, auf denen die Songs aufgebaut sind, aber irgendwie schnell bekannt und wirkt durchschaubar, die Melodien in den Refrains sind schön, aber nicht so schön, als dass man sie sofort abspeichern und beim nächsten Mal mitsingen könnte (ganz anders als es bei Tribute To Nothing der Fall ist).
Ziemlich sicher dürfte hingegen wieder sein, dass diese Band live richtig einschlägt. Die Songs zünden auf Anhieb und laden direkt zum Tanz ein. Vor jeweils ausverkauftem Haus sollte es den Herren also nicht allzu schwer fallen, die Menge für sich zu gewinnen, wenn sie auch nur ansatzweise den Humor und Charme haben, den sie in ihren Texten, auf den Bandfotos oder der CD-Artwork-Gestaltung versprühen.