Spätestens seit der Tour mit RISE AGAINST und STRIKE ANYWHERE, für die sie von Tim McIlrath persönlich eingeladen wurden, dürfte auch der Letzte in Sachen melodischem Hardcore-Punk nicht mehr an den vier Österreichern vorbeikommen. Und spätestens mit diesem extra für die Tour gezimmertem Release sollte man sich überlegen, ob Papas Plattenspieler im Keller oder auf dem Dachboden steht und ob der überhaupt noch funktioniert.
Nach zwei regulären Alben veröffentlichen RENTOKILL aus der Wiener Neustadt eine wunderschön aufgemachte 12“ Picture EP, die auf der A-Seite drei mitreißend schnelle Stücke konzeptionell miteinander verbindet und zusätzlich auf der Flipside einen eher ruhigeren Song vorweisen kann. In bester DIY-Manier hat die Band alles selbst organisiert, von der Aufnahme über das Artwork bis hin zur Merchandise-Linie. Allein bei der Veröffentlichung und Promotion ist man dann doch auf Hilfe eingegangen und so erscheint die EP in Europa auf fünf verschiedenen Labeln; in Deutschland bei den Sympathieträgern von Horrorbiz.
Liebhaber von oben genannten Szene-Größen und solche, die auch mit dem Namen A WILHELM SCREAM etwas anfangen können, sollten das Quartett aus unserem Nachbarland durchaus einmal antesten. Wen das Format des Tonträgers abschreckt, der sei beruhigt: neben einem vollfarbigen Textblatt gibt es eine beiliegende CD, sodass man sich das Vinyl auch zur Verschönerung der Wohnung an die Wand hängen kann, falls man es nicht abspielen möchte oder kann. Musikalisch und optisch ein tolles Scheibchen.