Satyricon – The Age Of Nero

Respekt! ‘The Age Of Nero’ ist bereits das siebente Release der norwegischen Balckmetal-Band SATYRICON. Seit man über den nordischen Blackmetal spricht, ist diese Band immer eine der erstgenannten gewesen, und das zu Recht. Frontmann und Zentrum der Band Satyr hat niemals behauptet, er wolle, dass SATYRICON eine Underground-Band bleibt (wie es viele andere in diesem Genre gerne auf ihre Fahnen schreiben, manche vielleicht auch nur, um den ausbleibenden Erfolg zu kompensieren), und spätestens mit dem Wechsel zu Major Labels wurde ihnen von Seiten der Hardliner Verrat vorgeworfen.
Musikalischer Natur kann dieser Verrat jedenfalls nicht gewesen sein, und auch die immer größere Popularität der Band hat der gesamten Szene eher gut getan, als dass es ihr geschadet hätte. Aber genug der Vorreden, widmen wir uns nun endlich ‚The age of Nero’.
Man kann bei SATYRICON-Alben immer recht gut heraushören, dass die Band eigentlich nur aus Gitarrist/Sänger und Schlagzeuger besteht. Das Traumduo Satyr / Frost schafft es in der Regel, ohne zusätzliche Keyboards und zumeist auch mit nur einer Gitarrenlinie, unglaublich dichte, atmosphärische Songstrukturen aufzubauen, die mit den begleitenden Schlagzeugbeats nur in manchen Fällen wirklich konform gehen, dann aber wieder scheinbar völlig eigenständige Wege einschlagen, ohne dabei aber gegeneinander zu arbeiten. Genau das ist es wohl auch, was bei dieser Band den besonderen Reiz ausmacht. Mit nur einer Gitarre so dichte Strukturen zu weben, dass man keine weiteren Instrumente vermisst, auch wenn für die Produktionsqualität natürlich auch ein Bass eingespielt wird, der sich allerdings strikt an die Gitarrenläufe hält, und natürlich werden auch mehrere Gitarrenspuren aufgenommen, das hörbare Ergebnis klingt aber über weite Strecken nur nach einer. Der für Blackmetal obligatorische keifende Gesang von Satyr komplettiert das Bild.
Ob nun schnelle Nummern, die eher nach klassischem Blackmetal klingen, oder eher langsame Stücke, die in epischer Breite erklingen: SATYRICON können beide Spielarten, und klingen dabei immer eigenständig und wieder erkennbar. So langweilig das auch erscheinen mag, aber die Anspieltipps dieses Albums lauten ‚My skin is cold’, den man schon von der Vorab-EP kennen könnte, sowie die Single-Auskopplung ‚Black Crow On A Tombstone’, allerdings sollen diese Songs nicht in irgendeiner Form besonders hervorgehoben werden, sondern bieten lediglich einen guten Überblick über das, was einen auf diesem Album erwartet.

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