Soundshok – The Bringer Of Bloodshed

Die aus Schottland stammenden SOUNDSHOK bringen uns das Blutvergießen. Recht schnell hat man erkannt, wen diese Band sich zum Vorbild gemacht hat und wo sie sich inspirieren lassen. Dabei schauen sie insbesondere in die frühen Neunziger, was ihr Hörverständnis scheinbar auch geprägt hat.
Namentlich klingen die Nummern, die uns das Quartett um die Ohren haut, extrem nach früheren Sepultura-Sachen (bis zur Arise), nach Sodom oder auch langsamen Slayer-Songs. Dass die Band sich auch aufnahmetechnisch eher in dieser Ära bewegt, wirft auf die Sachen einen leichten Schatten. Die Gitarren sind extrem mittenlastig, das Schlagzeug klingt pappig, der Bass verschwindet in diesem Brei, der Gesang hat nur wenig Ausdruck und ist auf sehr gepresst wirkende Weise auf Geschrei reduziert.
Die hauptsächlich im Midtempo angesiedelten Songs könnten einem ansonsten unter Umständen richtig gefallen, aber schlechte Aufnahmequalität und eintöniger (und dabei wie gesagt nicht einmal überzeugender) Gesang verderben den Spaß an der Sache ziemlich schnell, so dass der Name durchaus Programm ist: das ist ein Klangschock!
Was man der Band durchaus zugute halten kann, ist die Tatsache, dass ihr retrospektiver Sound sich klar von sämtlichen anderen Releases der letzten Monate abheben könnte, selbst wenn die Band eine vernünftige Produktion abbekommen hätte. Das Riffing walzt vor sich hin, verzichtet auf Hardcore-Attitüden, reiht sich nicht in die NewMetal-Schiene ein und versucht auch nicht, dem SouthernRock-Metal-Trend zu folgen, sondern schiebt sich zäh und widerborstig nach vorne, immer mit einem leichten Anflug von ‚Inner Self’ von Sepultura. Eigentlich also ganz angenehm, zumal die ursprünglichen Bands, die diesen Sound geprägt haben, inzwischen lieber auf Indio-Pfaden vor sich hin trommeln.
SOUNDSHOK bieten ein recht interessantes Album, welches leider an den klanglichen Anforderungen der Neuzeit scheitert. Wem das quasi egal ist und wer darüber hinweghören kann, der sollte mal ein Ohr auf Myspace riskieren und sich anhören, wie die Band alles, was sich ihr in den Weg stellt, in Grund und Boden stampft.

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