Mit ‚Streetrock – The Greatest Hits Series Vol. 01’ drohen Rebellion Records indirekt eine Nachfolge-Compilation an. Dabei war schon die jetzt vorliegende erste Ausgabe gelinde gesagt schon überflüssig. Wenn es sich bei den angesammelten Songs tatsächlich um die größten Hits der jeweiligen Bands handelt, dann Prost Mahlzeit. Aber vielleicht sollte man etwas früher anfangen.
Geboten wird dem Zuhörer auf der CD Streetrock. Was das sein soll? Ganz einfach: mit Streetrock bezeichnen wir schlecht gemachte OiOiOi-Punksongs der übelsten Sorte. So reichen sich die folgenden namhaften Bands die Klinke in die Hand, um mit ein oder zwei Titeln zu überzeugen: Marching Orders, Frei.Wild, Bakers Dozen, The Clichés, The Corps, Shock Nagasaki, Hateful, 7er Jungs, Discharger, The Veros, Strongarm and the Bullies, Ultimo Asalto und last but not least Razorblade. Wer jetzt noch nicht vor Freude die Hände in die Luft reißt, für den ist diese CD nichts.
Die gute Nachricht: mit insgesamt dreiundzwanzig Songs ist die Compilation wirklich satt gefüllt, und viele der Songs wurden eigens für diesen Sampler aufgenommen. Und zugegeben: für Oi-Punk sind tatsächlich zwei bis drei akzeptable Sachen mit vertreten. Aber weder großes Können an den Instrumenten oder überragende Gesangsleistungen, noch eine grandiose Produktion dürfen erwartet werden. Was auf dieser CD teilweise an Aufnahmen geboten wird, könnte von jeder zweiten Schülercombo besser gemacht werden. Viele Refrains zum Mitgröhlen sind jedenfalls enthalten, und die Songs sind so einfach strukturiert, dass man sie nach dem ersten mal Hören bereits verstanden hat.
Große Unterschiede in den Songs kann man leider nicht erkennen, das Schema ist immer das selbe. Lediglich die unterschiedlichen Englisch-Akzente der einzelnen Bands lassen einen das ein oder andere Mal aufhorchen, kann man doch insgesamt acht unterschiedliche Nationalitäten bei ihren Versuchen bestaunen, etwas auf Englisch ins Mikrofon zu röhren. Dazu kommen dann noch ein spanischer und ein deutscher Beitrag, was will man mehr? So klingt es also, wenn man multikulturell „OIOIOI“ ruft. Wer bis hierher durchgehalten hat, zu lesen, sollte dann eventuell auch mal im Internet nach Homepages der jeweiligen Bands surfen, um sich da noch etwas mehr auf kurzgeschorene Haare, Hosenträger und Doc Martens einstimmen zu lassen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts für die breite Masse.