Mit ‚Dead FM‘ legen ‚Strike Anywhere’ ihr mittlerweile drittes Album vor, und die Marschrichtung ist auch klar: dahin zurück, wo einmal alles angefangen hat. Zurück zu den Tagen, wo man den Punkbands mit erhobenen Fäusten die Chorus-Textzeilen entgegenschmetterte und sich als Teil des ganzen fühlte. Genau solche Songs schreiben ‚Strike Anywhere‘ jetzt selbst.
Musikalisch liegen sie etwa genau in der Mitte zwischen Punkrock und Hardcore, werden beiden Seiten gerecht und haben auch inhaltlich für beide Sparten genug zu bieten.
Im typischen Punkrock-Uptempo ballert das Schlagzeug einen Song nach dem nächsten herunter, bei einer Gesamtspielzeit von etwas über dreißig Minuten bleiben dann für jeden der insgesamt vierzehn Stücke etwas mehr als zwei Minuten. Es muss nicht nähre erwähnt werden, dass damit kein Platz mehr bleibt, um irgendwelche (für diese Musik auch unnötigen) Intros, Songeinleitungen oder ähnliches mit einzubringen. Frei nach der Devise „3-4-los“ knallen die Songs auch viel besser und roher.
Besonderes Augenmerk sollte man bei dieser Scheibe wie bereits erwähnt auf die textlichen Inhalte legen. Thomas Barnett hat viel Wert darauf gelegt, seine in den Texten verwendeten Metapher so stark aus zuschmücken, dass jeder die Kritiken zwischen den Zeilen erkennen kann. Im Infoflyer beschreibt er, dass es für ihn keinen Sinn machen würde, über die eigenen Probleme zu schreiben, wenn niemand daraus eine Hilfe ziehen könnte für eigene Probleme. Die Intention ist, der Szene, die Ihnen so viel bedeutet, etwas zurückzugeben.
‚Dead FM‘ kann sich hören lassen. Klanglich ordentlich und differenzierbar, mit drückendem Bass, und
klaren Höhen, macht es einen Heidenspaß, die CD durchlaufen zu lassen und auch gerne mal etwas lauter aufzudrehen, denn das tut dem Feeling der Scheibe noch mal etwas gutes. Wo es schon so auf CD zum Fingerpointing animiert, kann man nur sehnlichst auf die Ende des Jahres zu erwartende Europatour warten und hoffen.
Bis dahin heißt es fleißig Texte auswendig lernen, sich von den Beats anstecken lassen und den Radiosender zu wechseln: ab heute läuft DEAD FM! Und fast schon obligatorisch: auf Myspace gibts schon was von dem Album zu hören! lauscher auf und genießen!