Mit Switchback beweist die Schweiz mal wieder, dass das kleine unabhängige Land mehr kann als nur Käse produzieren. ‚Angel Of Mine’ ist ein Debütalbum, wie es im Buche steht: mit einer explosiven Mischung aus Deathmetal, Thrash und Hardcore braten uns die Jungs von Switchback elf Songs um die Ohren, die eine gewaltige Intensität und Tiefgang erreichen.
Die besondere Finesse des Albums liegt in den immer wieder auftauchenden Cleangitarren-Parts, die für Gänsehaut sorgen und die Folgepassagen umso brutaler erscheinen lassen. Ebenfalls für ein solches Album eher untypisch sind weibliche Cleanvocals, wie sie in ‚Eco’ schon fast Duett-artig eingesetzt werden. Ein mutiger Schritt, neue Wege im Metalcore zu beschreiten, der aber durchaus zu überzeugen weiß und somit belohnt werden dürfte.
Klanglich ist ‚Angel of Mine’ ein recht typisches Metalcore-Album mit Thrash-Einschlag geworden. Der Bass geht im Gesamtklang leider etwas unter, ist die gesamte Scheibe doch eher höhenlastig aufgenommen. Das Mastering der Scheibe wurde übrigens im West West Side Music Studio in New York von Alan Douches vorgenommen, der auch schon Platten von Unearth, Hatebreed, Sepultura oder Converge veredelt hat. Druckvoll und präzise brettern die Gitarren ein Riff nach dem anderen über das kräftige Schlagzeug, eine Produktion also, die sich nicht verstecken muss und durch den schon erwähnten Einsatz von Cleangitarren obendrein noch zusätzliche Dynamik erhält, die dem einen oder anderen Wettbewerber fehlt.
Elf Songs mit einer Menge Tiefgang, davon zwei reine Akustikgitarren-Tracks, ein ganzer Arsch voll großartiger Gitarrenläufe, ein Organ, das sich wie eine hochgepitchete Version von Donald Tardy (Obituary) anhört, und mit ‚Eco’ eine potentielle Hitsingle, was benötigt ein gutes Album noch?
Wer jetzt Interesse an Switchback und ihrer Debüt-CD bekommen hat, kann sich auf Myspace einen eigenen Eindruck verschaffen. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass die Schweizer möglichst bald den Weg nach Deutschland finden, um ein paar dicke Shows zu spielen.