The Black Maria – A Shared History Of Tragedy

Mit ganz viel Vorfreude darf man das neue ‚The Black Maria‘-Album ‚A shared history of tragedy‘ erwarten. Wo es mittlerweile schwer fällt, aus den unendlich vielen Emocore-Platten noch einen Ausreißer zu finden, der nicht in der allgemeinen Welle mitschwimmt, können sich die 5 Kanadier ohne weiteres ihren eigenen Sektor sichern und ein dickes Stückchen von dem Emo-Kuchen abschneiden.

Denn schon beim ersten Hören fällt auf: hier wurde sich beim Songwriting das ein oder andere Haar graugegrübelt, um diese schönen und ungewöhnlichen Melodiefolgen zu erschaffen.
‚The Black Maria‘ geizen nicht mit variablen Gestaltungen, greifen auch nur gezielt zur richtig großen Kelle, aber genau durch diese Wechselwirkung kriegt das ganze dann noch extra Schub. Gesanglich verlässt man sich fast 100%ig auf richtigen Gesang, nur noch als ganz große Ausnahme werden ein paar Knötchen in die Stimmbänder gezwirbelt, um ein wenig zu schreien.

Die Songs bestechen durch grandiose Hooks, verschachtelte Gitarren, ein dickes Schlagzeug-Bass-Fundament & die variable Stimme von Frontmann Chris Gray. Viele der insgesamt 999 Songs sind durchaus radio- und fernsehtauglich, ohne dabei aufgesetzt oder künstlich „versoftet“ zu klingen.
Nichtsdestotrotz ist noch genug Energie in den Songs, um auch den härtesten Emo-Fan zumindest stellenweise zu überzeugen.

Was die Produktion betrifft, so sind keine Wünsche offen geblieben. Sauber klingende Höhen und Mitten, ein deftiger Bass, krachende Gitarrenwände untermalt mit Keyboards, darüber der Gesang immer hörbar und im Sound stehend: so muss eine gute Platte klingen.

Gleich der erste Song legt die Marschroute des Albums fest: melodisch geht es zur Sache, mit der nötigen Portion Härte, aber immer mit Ohrwurmcharakter. Schwierige Aufgabe, aber nichtsdestotrotz schaffen es ‚The Black Maria’, mit der folgenden Nummer ‚Waking up with wolves’ noch einen draufzusetzen. Eindeutig die beste Nummer der Scheibe, und die Refrain-Textzeile „Close your eyes, and pretend I´m by your side“ geht so unter die Haut, dass es selbst die Band derart gefesselt hat, dass sie das ganze ein paar Songs später noch einmal aufgreifen und somit eine inhaltliche Klammer um die Songs ziehen!

Ein gewaltiger Schritt, den sie seit ihrem Debütalbum ‚Lead us to reason‘ geschafft haben, und dass trotz (oder gerade wegen?)einiger Line-Up-Wechsel. Kostproben gibt es natürlich auch zu hören, sowohl bei Myspace als auch auf der Homepage von Victory. Die Bandhomepage wird zum Release der neuen Scheibe komplett neu designed, von daher ist dort bisher nichts von der neuen Scheibe zu hören. Eines der ganz großen Emocore-Alben diesen Jahres.

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