The Higher – On Fire

Mit ‚On Fire’ betreten THE HIGHER neue Ufer. Ein Album, das erfrischend anders klingt und auch wie die Faust aufs Auge in den kommenden Frühling passt. Eine interessante Mischung aus Emo, Pop und R&B. Kann man sich nicht vorstellen? Richtig, konnte ich mir zu Anfang auch nicht, aber die Songs sprechen einfach für sich. Insgesamt zu catchy, um noch Punkrock zu sein, aber andererseits auch zu frech, um komplett radiotauglich zu wirken. Am ehesten würde ich das Album mit späteren Jimmy Eat World gekreuzt mit irgendwelchem Charts-Kram vergleichen, aber wie gesagt: es sind neue Ufer. So klingen Bands, die zu erwachsen für Emo sind, aber andererseits noch nicht als altbacken gelten wollen.
Über die Produktion dieses Albums müssen nicht viele Worte verloren werden: So sollten alle poppigen Emoscheiben klingen. Glasklare Beats, transparente Gitarren, sauberer Gesang, durchsetzungsfähige Bassläufe, gelegentliche Keyboards als Unterstützung. Kraftvoll, wo es drücken soll, sanft, wo es um Gefühl geht, aber immer sauber und auf den Punkt. Was ein wenig befremdlich und unpassend für die Scheibe wirkt, sind die vereinzelt auftauchenden Elektro-Schlagzeugparts, aber auch damit kann man sich notfalls abfinden.
Diese Band wurde nicht ohne Grund nach nur einem Konzertbesuch von Bad Religions Mastermind Brett Gurewitz unter Vertrag genommen. THE HIGHER bieten auf ihrem zweiten Album so viele tanzbare Songs, dass ‚On Fire’ einfach in keiner Alternative-Disko fehlen darf, die Songs haben durchweg Ohrwurmcharakter, und auch wenn das ein oder andere mal deutlich „Billboard“ zwischen den Zeilen der Texte steht, kann man es den fünf jungen Herren aus Las Vegas kaum verübeln: mit solcher Musik muss man zwangsläufig in den Charts landen wollen.
Teilweise ist das Album ein wenig zu brav geraten, macht aber von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß und dürfte auch auf große Toleranz treffen, denn hier ist wirklich für jeden etwas dabei, der auch nur halbwegs offen für neue Dinge ist. Natürlich sind hiermit keine Metaller oder Metalcore-Fans angesprochen, aber alles, was im Bereich Punkrock, Emo und Poprock zu Hause ist, sollte mal ein Ohr in diese Scheibe riskieren. Diese gibt es zwar erst im Juni wirklich zu kaufen, aber solange kann man sich die Zeit auf Myspace mit 4 satten Tracks verkürzen!

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