PARACHUTES aus dem Saarland releasen nach ihrer Split-EP mit Crash My DeVille nun endlich ihren ersten Longplayer, und das auch noch auf dem englischen Label Lockjaw Records, welches Home für Bands wie Tribute To Nothing und The Fallout Theory ist.Bereits der Name der Platte „And I Won´t Stop Until You´ve Lost Everything You Ever Loved” lässt erahnen, auf was man sich hier einstellen kann. Emotion und Schmerz, Wille und Wut. Geboten werden tiefgängige Melodien, gefolgt von treibenden Parts, ergänzt durch dreistimmige Shout-Passagen und Stefan K.´s Gesang. Dies zeigt, wie vielseitig diese Band ihre Songs zu arrangieren weiß. Die ersten beiden Songs „Seven Feet From Where You Call It Save“ und „Gentlemen Choose Your Weapons“ haben einen ziemlich hohen Wert auf der Catchyness-Skala. Auf recht individuelle Weise wird stellenweise gemosht, um unmittelbar danach wieder in Trauer und den Gedanken an bessere Zeiten zu verfallen. Ebenso haben Songs wie „Blood Over Port-au-Prince“ oder „Dear Angel“ beinahe schon kitschigen Hymnencharakter. Es darf jedoch genauso schnell wieder mit voller Power nach vorne gedrückt werden. Gebührend abschließend tönt das Synthesizer-geprägte „The Scissor Scenes“ aus den Boxen, eingeleitet vom Tippen einer Schreibmaschine und begleitet von einer geheimnisvollen Frauenstimme.
Bedienen sich die Parachutes offensichtlich gern an Klischees, musste ich trotzdem feststellen, dass diese Band ihren deutsche Genre-Mates um einiges voraus ist. Sie machen irgendwie ihr eigenes Ding. Und das wirklich gut. Dazu kommt ein gelungenes Artwork und eine echt super Produktion. Empfehlenswert!