Ein schwedischer Vierer, der auf psychedelische Rockmusik macht, ist etwas, wovon man bisher noch nicht allzu häufig gehört hat, so auch von The Quill, obwohl diese schon seit über zehn Jahren im Geschäft sind und mit ‚In Triumph’ ihr bisher fünftes Album vorlegen.
Was einen beim Anhören der CD erwartet, ist eine wirklich sehr gut funktionierende und geradewegs nach vorne gehende Mischung aus 70er-Jahre-Gitarrenrock und moderneren Rocksachen.
Deutlich im Vordergrund steht der Gesang von Frontmann Magnus Ekwall, der stimmlich irgendwo zwischen Mr. Mister und Soundgarden liegt. Wirklich eine ausdrucksstarke Stimme, die, wenn es tatsächlich nach Stimme gehen würde, jeden x-beliebigen DSDS / Popstars / etc. – Wettbewerb locker gewinnen würde. Aber The Quill scheinen eh keinen großen Wert auf den Alltags-Kommerz zu legen. Zu ungewöhnlich bis altbacken klingen die Riffs, die sich mit einer tonnenschweren Last aus den Membranen meiner Anlage drücken.
Hierbei gewinnt The Quill durch ein perfektes Zusammenspiel der einzelnen Musiker miteinander sowie der kompositorischen Klasse, die sie aufweisen können. Hier passt eigentlich alles gut zusammen.
Okay, es ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen, dass die Songs, die sie auf ‚In Triumph’ präsentieren, nicht wirklich innovativ klingen, dafür ist der Sektor „Hardrock mit psychedelischen schweren Gitarrenriffs“ einfach schon zu lange dabei und wurde von zu vielen großartigen Bands wie Soundgarden oder Black Sabbath abgegrast. Ich will damit auch nicht sagen, dass The Quill nur gute Plagiate abgeben, aber neu ist der Musikstil im ganzen halt nicht.
Die fette Produktion im Area 51 – Studio Celle tut im übrigen auch einiges dafür, dass die Songs kräftig durchschütteln. Da geht einiges, und somit kommt ein Song wie „Yeah“ so richtig gut rüber und macht Lust auf mehr.
Etwas langatmiger sind dann die eher ruhigen Nummern auf der Scheibe, das ist aber eine Frage der Erwartungshaltung.
Anspieltipps sind der Opener „Keep the circle whole“, besagter „Yeah“ sowie „No light on the dark side“.
Als kleiner Bonus ist auf der CD noch ein Videoclip zu “Broken Man” enthalten.
Für Freunde von psychedelischen Klängen, Hardrock und den umgangssprachlichen „Schweinerock“ ne sehr gute Alternative zu den ganzen Klassikern oder als Überbrückung zum nächsten Soundgarden-Album, auch für Rockparties bedingt geeignet, aber nichts fürs Radio.