Trigger The Bloodshed – The Great Depression

Mit ihrem Vorgängeralbum ‘Purgation’ haben TRIGGER THE BLOODSHED vor allem gezeigt, dass sie extrem schnell sind und dieses auch stolz nach aussen hin zeigen. Anders war der Endmix nicht erklärbar, bei dem hauptsächlich Schlagzeug zu hören war. Jetzt legen sie mit ‚The great depression’ den nächsten Scheit ins Feuer, mal schauen, ob es diesmal zündet oder doch wieder nur knistert…
Der allererste Eindruck ist fast identisch mit dem vom letzten Album: alter Schwede, sind die flink! Aber, und auch das merkt man sofort, dieses mal ist auch deutlich mehr vom Rest der Band zu hören. Beim Gitarrengefiedel ist allerdings auch Tempo das vorrangige Ziel, erst in zweiter Linie achtet man auf Eingängigkeit. Stimmlich bewegt sich das neue Album mit neuem Sänger trotzdem auf gleichem Niveau: eindrucksvoll kräftig, kehlig-tiefes Gegrunze, allerdings nur mit minimaler Variabilität. Scheinbar legt die Band nicht viel Wert darauf, vielseitig am Mikro zu klingen.
Hat man sich durch die ersten drei-vier Songs durchgekämpft, hat man schon einen ziemlich guten Eindruck davon, wie das Album abläuft: Blastbeat-Drums treffen auf melodiöses Hacke-Riffing, und sobald dann mal das Schlagzeug auf tragende Doublebass-Passagen umschwenkt, beschränken sich die Saitenbediener auf ausklingende Akkorde oder kranke Melodien, wie im Mittelpart von ‚The scourging impurity’, wo man schon fast ein wenig nach Hypocrisy klingt. Aber ich kann euch beruhigen, das ist natürlich nicht von langer Dauer, und schnell ist man wieder dabei und hackt, was das Zeug hält.
Die Produktion ist eine klare Ansage besser, als es ‚Purgation’ hätte vermuten lassen. Hier ist alles in Saft und Kraft, selbst das Schlagzeug hat einen Hauch Eigenleben erhalten, wodurch die gesamte Aufnahme frischer und aufrichtiger wirkt. Je lauter man die Scheibe dreht, desto besser wirkt der Sound im übrigen, bei sehr geringer Lautstärke bleiben nur die hohen Gitarrentöne und das Schlagzeug übrig, was schnell zermürbende Wirkung erzielt. Und genauso heftig und überraschend, wie das Album anfängt, endet es dann auch plötzlich und abrupt.
Bei all den genannten Verbesserungen bleibt nach langem Hin und Her doch die ernüchternde Feststellung, dass die Herren aus England zwar eigene Ideen verarbeiten, die kann man allerdings an einer Hand abzählen. Hat man die 3-4 Standardbeats alle zur genüge gehört, braucht das Ohr auch erst einmal eine Erholungspause, in der man sich ganz sicher kein Geprügel mehr anhören will. TRIGGER THE BLOODSHED liefern mit ‚The great depression’ eine gehörige Bratpfanne ab, die sie einem um die Ohren hauen, aber leider kann man darin auch nur Weicheier hart kochen, für ausgewogene musikalische Ernährung ist dieses Kochinstrument zu limitiert.

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