Trivium – Shogun

Angekündigt als das Album, das klarstellen wird, wie sich die Zukunft des Metal anhören wird, erscheint am 26.09. das vierte Studioalbum von TRIVIUM. Die Jungs aus Florida haben sich zwei Jahre Zeit gelassen, um die neue Scheibe unters Volk zu bringen. Im November kommt die Band dann als Support von Slayer auf die Unholy Alliance Tour nach Deutschland, natürlich auch, um ihren neuen Silberling gebührend einzuläuten. Ob es sich dabei nun aber tatsächlich um die Zukunft des Metal handelt, erfahrt ihr hier.
Klares Nein! Diese Scheibe klingt meiner Ansicht nach nicht nach der Zukunft des Metal, sondern vielmehr nach seiner Vergangenheit! Ich will damit die Qualität dieser Scheibe nicht einmal ansatzweise mies machen. ‚Shogun’ feuert aus allen Rohren und überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde. Aber eines ist klar: neu ist das, was uns da aus den Boxen entgegenschallt, auf gar keinen Fall.
Die Songs klingen so, wie man sich das Nachfolgealbum von ‚…and justice for all…’ gewünscht hätte. TRIVIUM schaffen es wie keine andere Band, den Geist und die Energie von Thrashmetal einzufangen, eben genau so, wie es bis vor ein paar Scheiben nur Metallica konnten. Vergleicht man die Songs mit dem, was die Großmeister des Thrashmetal von ihrem neuen Album vorab gezeigt haben, so kaufen TRIVIUM ihnen locker den Schneid ab. Eine absolut grandiose Leistung. Aber halt nichts neues.
Die Produktion der Scheibe wird, soweit das bei den vorab zur Rezension geschickten Rough Mixes einschätzbar ist, absolut dick. Hinter den Reglern saß dieses mal Nick Raskulinecz, seines Zeichens bekannt für Produktionen von Foo Fighters, Rush, oder Death Angel. Schon diese Vorab-Version drückt beim Drumming, im Bassbereich und bei den Gitarren gewaltig, der Gesang steht genau im Mittelpunkt, so wie es alles sein sollte. Lediglich die Gitarren könnten noch ein wenig mehr Wumms vertragen, aber das dürfte beim Mastering kein Problem darstellen.
Die Songs haben jeweils gewaltige Strukturen, spannen extrem weite Bögen und wissen zu überzeugen. Bei all dieser Genialität fällt kaum auf, dass sich die Lieder alle jenseits der Vier-Minuten-Grenze erstrecken, und dies teilweise sogar deutlich. Mit über elf Minuten ist der Titeltrack allerdings das Maximum der Gefühle. Langeweile kommt jedenfalls nicht einen Augenblick auf. Tolle Songs, überzeugende Leistung an den Instrumenten, eine (voraussichtlich) dicke Produktion: ‚Shogun’ ist eines der Alben, die eine gute Chance auf den Titel „Metalalbum des Jahres“ haben, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt fällt mir da nichts ein, was auch nur annähernd bislang mithalten könnte. Auch wenn die Scheibe in gewisser Weise schon sehr vorhersehbar war, überrascht sie doch durch große Kontinuität und Konsequenz. Stark!

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