Vvervvolf Grehv – Zombie Aesthetics

Na, wie haben euch neulich die Brötchen vom Automechaniker geschmeckt? Seid ihr mit den Tapezierarbeiten eures Schneiders zufrieden? Und in den neuen Stiefeln vom Schlachter habt ihr euch doch wohl hoffentlich keine Blasen gelaufen, als ihr zum Tischler gelaufen seid, um euch die Deathmetal-Elektro-CD VVEREVVOLF GREHV vom ‚The Faint’-Keyboarder Dapose zu kaufen, oder? Ach, das ist alles Quatsch, was ich hier schreibe? Dann solltet ihr euch mal ‚Zombie Aesthetics’ anhören, da werdet ihr schon sehen, woher der Satz mit „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ kommt. Auf die eher stümperhafte Artworkgestaltung wird in dieser Kritik abgesehen von diesem deutlichen Hinweis nicht weiter eingegangen.
Wie der innig geliebte (weil in der Regel zum einen nett geschriebene und zum anderen meist höchst informative) Beipackzettel zu dieser CD verrät, haben Relapse Records mal wieder eine Band unter Vertrag genommen, wie es sie keine Zweite gibt. Das kann man so absolut unterschreiben. VVERVVOLF GREHV klingt eher nach einer satirisch angehauchten, am heimischen PC zusammengestückelten Collage von Gitarrenriffs, bei denen man sich durch die am abgedriftetsten klingenden Sounds des Multieffektgerätes gedrückt hat. Alles dann hinterher mit superbilligen Programm-E-Drums hinterlegt, ein wenig böse drübergefaucht, fertig. Das, was ein normal sterblicher sich nicht mal seinen Freunden vorzuspielen trauen würde (zum einen, weil keinerlei Struktur, erkennbare Muster oder gar Songelemente erkennbar sind, zum anderen, weil insbesondere die Drums nur lächerlich klingen), hat seinen Weg auf ein eigentlich für anspruchsvollen Extremmetal stehendes Label gefunden.
Künstlerische Freiheit hin oder her, das, was hier als Songs verkauft wird, hat Ähnlichkeiten mit dem, was ein totaler Gitarrenlaie mit einer E-Gitarre zu stande bringen würde, vorausgesetzt, er hat ein Multieffektgerät, was aus dem Kauderwelsch, das aus den Boxen kommt, noch merkwürdige Klänge dazu zaubert.
Ein wenig erinnert die Synthesizer-Begleitung an den C64-Klassiker ‚The Great Giana Sisters’, stelle ich noch mit dem letzten Rest an Selbstkontrolle fest, bevor ich vor der HiFi-Anlage fliehe, um den Blutstrom aus meinen Ohren zu stillen. Was negative Kritiken betrifft, halte ich mich eigentlich gerne zurück, aber in diesem speziellen Fall muss echt ein Warnhinweis erfolgen! Ich befürchte obendrein, dass es sogar Leute geben wird, denen das gefällt, was auf dieser Silberscheibe zum Besten gegeben wird, daher verweise ich jetzt lediglich noch auf die Myspace-Seite, wo man sich eindrucksvoll von VVERVOLF GREHV´s Pseudokönnen überzeugen kann, schnappe mir ein Mikrofon und nehme eine Stunde lang den Pürierstab im Waschbecken auf. Das in Kombination mit meinem C64 sollte doch für einen sicheren Platz unter den Top10 beim Relapse Dashboard reichen, schließlich habe ich auch noch irgendwo ein Korg-Multieffektgerät im Schrank liegen, das ich mal foltern könnte…
Definitiv erst hören, und dann wahrscheinlich wieder ganz schnell weglegen. Wer sich von der Band angesprochen fühlt, kann sich gerne bei mir melden, ich schicke dann ein paar eigene Demosongs hinterher!

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