Ruiner – Hell is empty

Mit ‚Hell is empty’ folgt der dritte Streich von RUINER. Ihr Debüt klang nach Bollo-Hardcore mit nur mittelmäßiger Begeisterungsfähigkeit, danach gab es eine CD-Veröffentlichung von Demosongs und einer 7´´, die nach Hardcore der alten Schule klang und trotz älterem Datums deutlich bessere Songs enthielt. Soll die neue Scheibe jetzt entsprechend wieder enttäuschen? Die Spannung ist groß, als ich die CD in den Player stecke. Was haben sie gemacht?

All meine Gebete wurden erhört (vielleicht sogar meine Kritik und Verbesserungsvorschläge): RUINER spielen wieder Hardcore, kein Bollo, nein, einfach nur Hardcore. Laut, mit Herzblut, mit ein paar netten Ideen und Melodien auf der Gitarre, mit einem schreiendem Sprechgesang. Ich fühle mich zurückversetzt in Zeiten, wo Bands wie As Friends Rust oder Culture durch die Clubs tourten. Hier wird kein Trend befolgt, hier wird kein Metal in die Songs eingeschleust, um als modern dargestellt zu werden. RUINER machen das, was sie auf ihren Demos schon ganz hervorragend konnten: sie schütten ihre Seele aus und schreiben aus dem, was vor ihnen liegt, Songs.

Besonders gefällig wird das dann, wenn sie einen Extrazahn zulegen und eher schnell an die Songs herangehen (wie beispielsweise in ‚Part two’, welches die Fortsetzung des eher langsameren, Intro-haften Songs ‚Part one’ darstellt… Ja, sehr einfallsreiche Namen für einen zweiteiligen Song!).

Kritik darf man trotz allem an der Scheibe üben: zum einen ist die Aufnahme zwar gefällig, da nicht mehr demohaft, aber auch nicht wirklich gut produziert. Man kann alles klar heraushören, man würde RUINER sogar abnehmen, wenn sie behaupten würden, sie hätten alles live eingespielt, aber dick ist das nicht unbedingt.
Zum anderen ist der Spaß trotz zehn Songs schon viel zu schnell vorbei, sodass man sich mindestens 2-3 Lieder mehr erwünscht hätte.
Dafür wird ‚Hell is empty’ aber im schicken Digipack inkl. Glanzdruckprägung geliefert.

RUINER machen das einzig vernünftige: sie springen ganz schnell wieder vom Bollo-Zug ab, den sie mit ‚Prepare to be let down’ entern wollten, und widmen sich wieder dem, was sie gut können. Das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche Hardcorescheibe mit Tiefgang, die lediglich etwas länger hätte sein können.

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