Blackmetal aus Deutschland ist immer so eine Sache. Viele Bands nehmen ihre Inhalte viel zu wichtig, dann gibt es obendrein noch welche, die auf einem schmalen Grat wandern, der ziemlich dicht am Rechtsextremismus liegt. Bei SYCRONOMICA scheint die musikalische Bezeichnung „Melodic Black Metal“ allerdings lediglich Hinweis auf den klanglichen Aspekt zu sein, zumindest habe ich nach mehrfachem Durchhören der Scheibe nicht den Eindruck gehabt, es mit überzeugten Christenhassern zu tun zu haben.
Wie dem auch sei, SYCRONOMICA aus Bayern liefern auf ihrem dritten Album ‚Sycroscope’ ein beeindruckendes Album ab, das allerdings leider ein entscheidendes Problem hat. Dazu aber später.
Neun Songs, teilweise auf englisch, teilweise auch auf deutsch (was den Liedern unglaublich gut steht und im Vergleich zu den englischen Nummern obendrein noch interessanter klingt), stilistisch irgendwo zwischen Borknagar und Dimmu Borgir einzuordnen (wobei ich auf ersteren Vergleich lediglich durch den Hinweis im Promotext gestoßen wurde, nichtsdestotrotz ist es absolut stimmig).
Gelegentlich wird der ansonsten typisch schwarzmetallisch gehaltene Gesang durch Operngesang durchbrochen. Sicherlich eine Abwechslung und in der Form auch im Blackmetal wohl wenn überhaupt dann nur selten da gewesen, allerdings muss man sich daran sicherlich erst einmal gewöhnen. Kompositorisch fackelt die Band ansonsten aber ein wahres Feuerwerk ab, das es bestens versteht, Emotionen zu transportieren. Hört man die Scheibe durch, hat man das Gefühl, die Raumtemperatur würde sinken.
Das alles ist soweit wirklich sehr gefällig, wäre da nicht diese Produktion. Nicht gleich falsch verstehen, im Großen und Ganzen klingt die Scheibe gut produziert, aber irgendwie hat man beim Schlagzeug einen Aussetzer gehabt. Hier klingt alles derartig künstlich, ob nun von vornherein programmiert oder bis zur Unkenntlichkeit getriggert kann ich mir nicht erlauben zu beurteilen, Fakt ist aber, dass insbesondere der Klang der Tomläufe für zusätzliche Gänsehaut sorgt, dieses mal allerdings, weil es einen gruselt (zumindest, wenn man den Schlagzeugklang im Verhältnis zum Rest der Scheibe sieht, der durchaus mit den ganz großen Bands mithalten könnte).
SYCRONOMICA sind ein Musterbeispiel dafür, was alles kaputt gemacht werden kann, wenn man nicht konsequent an allen Ecken und Enden darauf achtet, alles bestmöglich zu machen. Mit einem vernünftig klingenden Schlagzeug wäre ‚Sycroscope’ ein Hammeralbum geworden, so wird es zumindest bei mir schnell wieder in Vergessenheit geraten, da ich mir diese Elektrodrums nicht lange in Kombination mit den breiten Gitarrenwänden anhören kann. Schade.