Ganz klar, Deathcore… Ne, doch nicht, Metalcore. Ne… Doch. Ich weiß es nicht, und die Jungs von THE DEAD LAY WAITING wahrscheinlich selber auch nicht, ob sie nun eine Deathcore-Band sind, die „versehentlich“ ein paar fast schon poppige Elemente in ihrem Sound verarbeitet haben, oder eben eine Metalcoreband sein wollen, die eigentlich viel zu hart für das Genre ist.
Mit ihrem Album ‚We rise’ legen die Engländer jedenfalls einen leckeren Brocken hin, den es zu fressen gilt. Brutal, technisch teilweise ein wenig frickelig angehaucht, mit dem Mut, neben Deathmetal und Moshpassagen auch mal ein wenig mehr Melodie und sogar Cleangesang mit einzubauen, was die Struktur der Songs durchaus bereichert, allerdings auch dazu führt, dass das Album nicht wirklich durchgehend aus einem Guss wirkt.
Klanglich ist die Produktion vergleichbar mit Bands wie Bring Me The Horizon oder Suicide Silence, stilistisch kommt das der Sache auch recht nahe.
Wer sich diese Bands mit stellenweise eingebautem Cleangesang, gelegentlich progressiv angehauchten Gitarrenläufen, Schreiparts und Crewshouts vorstellen kann, der hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was THE DEAD LAY WAITING zu bieten haben.
Insgesamt ist die Scheibe sicherlich kein absolutes Spitzenprodukt, das man unbedingt haben muss, wer aber auf modernen Deathcore steht, wird hiermit seine Sammlung um ein solides Album bereichern können, das obendrein halt keine Scheuklappen trägt und auch mal nach links und rechts schielt. Zudem ist ‚We rise’ mit zwölf Songs auch noch satt in der Länge, ohne über diese Strecke langweilig zu werden. Das soll den Jungs erst mal einer nachmachen. Interessante Scheibe, die definitiv Lust auf mehr macht. Wir sind gespannt auf den Nachfolger.