Incite – The slaughter

Was passiert, wenn man mehrere Namen in einen Topf wirft, den Mixstab reinhält und abwartet? Richtig: wenn verraten wird, welche Namen im Topf brodeln, hat man schon im Vorfeld eine Vorstellung, wie das Endergebnis schmecken muss. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich mir Bandinfos und Beipackzettel immer erst anschaue, sobald ich das erste mal in die Scheibe reingehört habe. Andernfalls hätte man dieser Review wohl die Authentizität nicht abgenommen.

Denn mein erster Gedanke bei INCITE war: die klingen nach Devildriver, aber haben einen viel dünneren Sound. Schade. Wie ich im Nachhinein zu lesen bekomme, ist ‚The Slaughter’ von niemand anderem als Logan Mader (DevilDriver, Gojira) produziert worden. Hm, okay, das erklärt zwar die Richtung, aber dann scheint er eher einen schlechten Tag gehabt zu haben.
Schnelles, hartes Gitarrenriffing, das ein wenig nach einer simpler gestrickteren MachineHead-Scheibe klingt (die allerdings trotzdem noch kräftigst am Kopf schraubt), begleitendes, ebenfalls schnelles Drumming, tight und auf den Punkt, jedoch etwas unspektakulär gestaltet, Basslinien, die parallel zur Gitarre liegen und im Gesamtklang entsprechend häufig völlig untergehen, und ein aggressiver Schreigesang, der wenig variabel erscheint. Letzterer stammt übrigens von Richie Cavalera, dem Stiefsohn von Max Cavalera (Soulfly, Ex-Sepulture, Cavalera Conspiracy, Nailbomb).

Ist das genug, um ein wirklich starkes Album auf den Markt zu schmeißen? Ehrlich gesagt: nicht ganz! INCITE sind sicherlich nicht schlecht, ihre Ideen zwar nicht gänzlich neu, aber bei weitem nicht so verbraucht wie jede zweite Metalcore-Scheibe, der Sound nicht superfett produziert, aber eben auch keine Nullnummer. Einziges Problem: die Songs haben zu wenig eigenständigen Charakter, ein richtig großer Hit fehlt auf der Scheibe, und dadurch bleibt ‚The Slaughter’ zwar ein solides Album, aber eben nur eines unter vielen. Wir sind uns trotzdem recht sicher, dass alleine die Erwähnung des Namens vom Stiefvater genug Türen für die Band öffnen wird, damit sie ihren Weg gehen. Spätestens das nächste Album wird richtig zünden, da bin ich mir fast sicher.

Schreibe einen Kommentar